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LORD – The Second Coming

~ 1988/2016 (Cult Metal Classics Records) – Stil: US Metal ~


LORD aus den USA, genauer gesagt aus San Francisco, Kalifornien, beglückten die Metal-Welt mit nur einem Album. Zwei Jahre nach Bandgründung erschien 1988 über ‚Golden Bear Records‘ ihr einziges Werk ´The Second Coming´. Nun haben ‚Cult Metal Classics Records‘ diese schwergesuchte Rarität ohne irgendwelchen Schnickschnack veröffentlicht, allein mit einem dicken Booklet inklusive Linernotes von Guy Lord, Lyrics und allen Bandmembers.

Musikalisch birgt das Album andauernd neue Überraschungen. Es startet sehr ungewöhnlich mit ´Promises´, einer eher getragenen Nummer, die als epischer 70s Hard Rocker durchgehen könnte. Anschließend erhöht ´Burnin’´ das Tempo und den Groove. Mastermind/Sänger Guy Lord entlockt seiner Kehle die ersten Schreie, lässt jedoch erst hernach in ´Mr. Death´ den Teufel aus sich heraus. Der Song legt bis auf kurze sphärische Abschnitte eine höllische Geschwindigkeit vor und könnte Guy Lords LSD-, Kokain- oder Meth-Trips behandeln. Guy Lord war immerhin bereits zuvor als Frontmann der Speed Metaller BLOODLUST, die 1985 den Longplayer ´Guilty As Sin´ herausgepfeffert hatten, im Underground bekannt geworden. Zu Überraschung erklingt sodann das DOORS-Cover ´The End´ in einer wilden Version. Mit ´Snow´ wurde ursprünglich die B-Seite eröffnet und täuscht kurzfristig, durch seinen sphärischen Beginn, erneut einen Song wie ´Promises´ an, führt den Hörer jedoch mit dieser Annahme auf die falsche Fährte. In ´Back To The Asylum´ lebt Guy Lord so brillant seine gesanglichen Höhen aus, wie es der junge David DeFeis nicht besser konnte. Eine geniale Gitarrenarbeit wertet den Song zudem sehr auf. Zum Abschluss schneidet wenigstens ´Leather Queen´ einmal die Thematik Leder und Nieten an, präsentierte sich doch die Band in solcher Kluft und mit Motorräder als wilde Gang. Außergewöhnlich!!

(8 Punkte)

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