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NITROVOLT – Dirty Wings

2015 (Mausoleum Records) – Stil: Metal/Punk/Rock’n’Roll


Instrumental top, aber trotzdem angenehm dreckig und mit grapefruitgroßen Eiern ausgestattet – das sind NITROVOLT aus Köln. Auch auf ihrem dritten Album ‚Dirty Wings‘ zocken die Jungs wieder ihre hochtourige Mischung aus SPEEDEALER, AIRBOURNE und ZEKE, auch der (Speed-)Metal kommt weiterhin zu seinem Recht. Das macht Laune auf schwitzige Clubshows und Durst auf viele kalte Biere (gerne auch nach Kölscher Brauart).

Abwechslung wird bei NITROVOLT eher kleingeschrieben, Energie und Spielfreude umso größer. Wer beim eröffnenden ‚NV‘ nicht zumindest mitwippt, hat mit Rock’n’Roll härterer Machart nix (mehr) am Hut. Ganz alte METALLICA und EXCITER haben hier ebenso ihre Spuren hinterlassen wie Eddie Clarke und Malcom Young. ‚Killer In The Back‘ überzeugt mit Groove & Gurgelbass, bei ‚Target‘ darf Sänger Tom „Voltage“ Krämer sein perverses Organ durch ‚Let There Be Rock‘-Rhythmen steuern, während das anschließende ‚Backfire‘ vor allem mit seiner lässigen Tempodrosselung zur Halbzeit punktet. Der eingängigste Song der gut halbstündigen Scheibe nennt sich ‚Runnin The Race‘. Hier haben sich NITROVOLT charmant beim KINKS-Klassiker ‚You Really Got Me‘ bedient und dem Vehikel einen dicken Refrain-Auspuff angeschraubt. Vielleicht wäre genau DAS der richtige Sound, um dem heimlahmen FC in Müngersdorf mal ordendlich Beine zu machen. Reife Leistung, Nitros!

(dicke 7 Punkte)