PlattenkritikenPressfrisch

ZAKK SABBATH – Doomed Forever Forever Doomed

~ 2024 (Magnetic Eye) – Stil: Black Sabbath ~


Ob Zakk Wylde von BLACK SABBATH und Ozzy besessen ist oder sich an das zig’te Revival der Heavy Metal- und Doom-Pioniere anhängt, weiß ich nicht. Da ich Zakk als richtigen Metaller, Haudegen und ordentlichen Gitarristen ganz gerne mag, entscheide ich zugunsten des Angeklagten und unterstelle Fall 1.

Nach dem Einspielen des ersten BLACK SABBATH-Albums (meinem Lieblings-Album) unter dem Titel ´Vertigo´ veröffentlicht Zakk mit ´Doomed Forever Forever Doomed´ die beiden folgenden SABBATH-Alben ´Paranoid´ und ´Master Of Reality´ im Doppelpack. Beides natürlich absolute Klassiker vor dem Herrn und dem gefallenen Engel.

Mit Rob Nicholson aka Blasko (u. a. CRYPTIC SLAUGHTER, Rob Zombie und – natürlich – Ozzy) am Bass und Joey Castillo (u.v.a. DANZIG, QUEENS OF THE STONE AGE) am Schlagzeug. Und dann geht es los. Die jeweils acht unsterblichen Songs (u. a. ´War Pigs´, ´Paranoid´, ´Iron Man´, ´Hand Of Doom´ bzw. ´Sweet Leaf´, ´Children Of The Grave´, ´Into The Void´, muss man das aufzählen, eigentlich nicht) werden zumindest von Rhythmus-Gruppen und Riff-Seite fast Ton für Ton abgespult. Das kann keine Coverband der Welt so exakt spielen.

Es klingt wie Geezer, Tony und Bill. Kompliment. Na ja, nicht ganz. Und der Gesang von Zakk? Ihr dürft raten. Der klingt wie Ozzy. Fast genauso wie bei Ozzy. Alles klingt allerdings natürlich noch perfekter, auch bei der Produktion. Und BLACK SABBATH? Klang natürlich authentischer, gruseliger und selbstverständlich tausendmal interessanter. Nur bei den Gitarrensoli nimmt sich unser guter Zakk dann eine gewisse Freiheit. Nix gegen Tony. Aber hier wird dann doch bei ´Planet Caravan´, ´Children Of The Grave´ oder ´Iron Man´ ordentlich geschreddert und neuere Gitarrenkünste dargestellt. ´Paranoid´ ist neu metallisiert. Mein zweitliebster SABBATH-Song aller Zeiten ´Into The Void´ ist auch beim Riff schon etwas shreddernd aufgefrischt. Aber trotz Vollglanzproduktion und voluminösen Gitarrensalven weit, weit weniger heavy und düster als das Original. Iommi ist Iommi. Und zum Schluss wird der Song ordentlich zusammengeshreddert.

Die musikalische Leistung ist natürlich grundsätzlich beeindruckend und natürlich für die Zakk Wylde Supporter super. Gut anzuhören mit klarer Produktion. Die wenigen, aber entscheidenden Unterschiede zu den Originalen, sind genannt. Aber ja, mir stellt sich hier die Sinnfrage… Ich finde Coverversionen eigentlich oft spannend. Aber nur, wenn sie wirklich Neuinterpretationen sind und/oder eine musikalische Aussage haben. Das ist hier beides nicht gerade der Fall.

Das sollte aber jede und jeder für sich entscheiden. Ich habe schnell die Originale wieder einmal durch mein Doom-Gehirn durchgezogen, um mich auf das Wesentliche zu konzentrieren.

(Ohne Wertung)

 

https://www.facebook.com/officialzakksabbath


(VÖ: 01.03.2024)