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SATAN’S FALL – Destination Destruction

~ 2023 (Steamhammer) – Stil: Heavy Metal ~


Aus Helsinki/Finnland stammt diese Band, die entgegen ihres satanischen Namens eher in die melodische Heavy Metal-Ecke gehört. ´Lead The Way´ kommt ohne Überraschungen und mit einem zumindest bei den ersten Songs eher in hohen Tönen verorteten Gesang. ´Garden Of Fire´ ist überzeugender, da es einen recht guten Chorus aufweisen kann. Irgendwie erinnern mich die Refrains etwas an die melodischen Speed Bands aus Deutschland, die sehr erfolgreich waren, und ich zu Beginn (HELLOWEEN) auch mochte oder bis heute gar nicht mag (BLIND GUARDIAN). Die Musik ist nicht so schnell, aber die Gesangs-Melodien sind da doch etwas ähnlich gestrickt.

Wie es sich gehört, wird bei den Gitarrensoli auch mal gezwirbelt. Mit mehr Power kommt das speedige ´Swines For Slaughter´, aber Power Metal – wie angekündigt – kann ich nicht erkennen, dafür wieder kernige Mitsingchöre. Differenzierter klingt ´Monster’s Ball´, da kann zumindest ansatzweise eine eigene musikalische Handschrift erkannt werden. Die nächsten drei Songs sind härter, da ist schon mehr Power drin und auch manchmal NWoBHM-Anleihen. Was aber immer wieder auffällt, sind die recht einfach gestrickten Refrains, die im Chor gesungen werden. Das finde ich jetzt subjektiv gesehen auf die Dauer etwas enervierend.

´Dark Star´ hat dann einmal eine sehr ansprechende Melodielinie und ist einer der stärksten Songs. Erinnert gesanglich irgendwie an SINNER. Hier gibt es Zwischentöne und Breaks, die den Song interessanter machen und ein ansprechendes Gitarrensolo. Wie man zum deutschen Titel ´Es wird viel passieren´ gekommen ist, weiß ich nicht. Ach, wir sind bei den Bonus-Titeln. Zwei, vorsichtig gesagt, originelle Cover-Versionen. ´Es wird viel passieren´ ist tatsächlich eine Cover-Version der Titelmelodie aus der untergegangenen ARD-Vorabend-Serie „Marienhof“. Na ja. Schweigen wir darüber. ´Go Go Power Rangers´ ist die zweite Cover-Version. Da kann ich gottseidank die Gnade der frühen Geburt anführen. Schweigen wir auch darüber.

Rein technisch musikalisch sind die Finnen gut aufgestellt. Der Gesang ist Geschmackssache. Das Songwriting hat seine Schwächen. Es ist ein gewisser metallischer Enthusiasmus zu verspüren, der den jungen Musikern gut tut. Es fehlt aber an den richtigen metallischen Funken, die über die ganze Platte nicht gerade zahlreich auf mich überspringen. SATAN’S FALL sind aber sicher noch entwicklungsfähig, das Potenzial ist ohne Zweifel da. Die Cover-Titel gehen nicht in die Bewertung ein, ich will ja nicht unfair sein.

(7 Punkte)

 

https://www.facebook.com/SatansFall


(VÖ: 3.11.2023)