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ALICE COOPER – Road

~ 2023 (earMUSIC) – Stil: Hardrock ~


Alice Cooper ist selbst mit 75 Jahren weiterhin äußerst aktiv, um sein Alter Ego auf den Straßen des Landes auszuleben. Seit fünf Jahrzehnten durchquert er von Auftritt zu Auftritt aller Herren Länder und hat dabei schon reichlich Stadien und Arenen erobert.

Um wieder unterwegs sein und auf Reisen gehen zu können, veröffentlicht er in diesen Tagen seine 22. Solo-Scheibe, die er mit seiner langjährigen und freundschaftlich verbundenen Tourneemannschaft aufgenommen hat. Tommy Henrikson (Gitarre), Ryan Roxie (Gitarre), Chuck Garric (Bass), Glen Sobel (Schlagzeug) und doch noch einmal Nita Strauss (Gitarre) haben dem Gruselmeister neben seinem langjährigen Produzenten Bob Ezrin nicht nur im Studio die Stange gehalten, sondern die Songs auch mit ihm komponiert.

Die Lieder spannen dabei musikalisch vielfach den Bogen in die Siebziger- und Achtzigerjahre, ohne eine unbedingte Wiederbelebung alter Tage darzustellen. Und so öffnet der Wahnsinn umgehend seine höllischen Pforten, indem Alice Cooper selbstironisch das von Ryan Roxie eingebrachte Lied ´I’m Alice´ anstimmt. Dabei darf der Überraschungskünstler auch gerne im Sprechgesang seine Hommage an Vincent Price berücksichtigen.

Der zweite Song für künftige Show-Eröffnungen steht hernach mit der flotten Nummer ´Welcome To The Show´ im Sinne der frühen Achtzigerjahre bereit. Mit Bläsern und “Uuh uh uh”-Backgroundgesängen wird die erfolgreiche Tour ´All Over The World´ fortgesetzt, sogar mit einem schönen Gitarrensolo, während zum Horror-Tanz von ´Dead Don’t Dance´ á la ´Brutal Planet´ nicht unbedingt der alte Kompagnon Kane Roberts als Gaststar an der Gitarre zu erwarten gewesen wäre, sondern eher Zakk Wylde. Ein moderneres, fettes Riff besitzt ebenso ´White Line Frankenstein´ mit Tom Morello (RATM) an der Gitarre und ein tiefergestimmtes ´The Big Goodbye´.

Den ganz klassischen Alice Cooper gibt der Schockrocker in ´Go Away´ oder in der Neuinterpretation der ´Road Rats´ aus dem 1977er Cooper-Werk ´Lace And Whiskey´ unter dem Titel ´Road Rats Forever´. Für die echt mächtigen ´Big Boots´ der Bedienung wird das Ragtime-Klavier staccato angeschlagen, für die ´Rules Of The Road´ der klassische Rock’n’Roll rausgepfeffert und für die Ballade ´Baby Please Don’t Go´ stellt sich jemand im Sinne des American Songbook unter das Straßenlaternenlicht.

Ein letztes Mal tobt bei ´100 More Miles´ ein Orkan durch das Varietétheater, denn dann fährt um Mitternacht der letzte Bus, der ´Magic Bus´ von THE WHO die Leute nach Hause und die derzeit erstklassige ALICE COOPER-Show findet ihren Ausklang. Alice Cooper ist wieder on the road.

(8 Punkte)

 

https://www.facebook.com/AliceCooper


Pic: earMUSIC / Jenny Risher
(VÖ: 25.08.2023)

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