~ 2023 (Sliptrick Records) – Stil: Heavy Metal / Progressive Metal ~
Eine weitere Truppe, die auf Metal in seiner puren Form setzt. Dabei wird sowohl ausgefeilte Technik als auch eine gewisse Rauheit eingesetzt und – über die ganze Länge – eine gewisse Dramatik. ´Threads Of Fatality´ hieß das Debüt, das die Band 2020 in Eigenregie veröffentlicht hatte.
Mit den ersten Titeln ´Limit´ und ´Creation Groans´ legt die Band ohne großes Intro schnurstracks los. Metal mit den heißeren Vocals von Denny Anthony, dessen Gesang irgendwo in der Schnittmenge von Hard Rock, Metal und Progressive Rock liegt, meist ziemlich exaltiert. Das mag etwas polarisieren, lässt einen zumindest nicht gleichgültig. Die Schlagzeugarbeit klingt auch gleich überzeugend. Kein Wunder. Drummerlegende Mark Zonder (FATES WARNING, WARLORD) hat das Album mit eingespielt.
´Buried´ ist eine Ballade von Beginn an mit Klavier, die auch wieder mit viel Leidenschaft vorgetragen wird. Und in der Mitte darf Gitarrist und Hauptsongwriter Greg Wenk mit einem auf den Punkt gespielten Solo glänzen. Ansonsten ist der Song irgendwie seltsam. Das mag an der hohen Anzahl Breaks und Wendungen liegen. ´Unchained´ ist wieder härter und geradliniger und dann sogar mit hohem Wiedererkennungs-Appeal ausgestattet. ´None Enslaved´ ist hingegen deutlich „progressiver“ mit viel Energie in Breaks und übereinanderliegenden Gesangslinien. ´Oxygen´ kann im instrumentalen Mittelteil am meisten überzeugen. ´More Than I Can Say´ hätte vielleicht Midnight (CRIMSON GLORY) zum Überflieger gemacht, ist aber zumindest einer der interessantesten Titel. Gegen Ende wird die Platte mit ´Somniloquy´ etwas straighter. ´Modulate´ zieht aber ganz am Ende noch einmal alle Register, über sieben Minuten zwischen Abwechslung und Chaos. Zumindest darf Mark Zonder in einem langen Solo trommelnd versuchen, sich gegen den wieder stark präsenten Denny durchzusetzen. Alles sehr fragmentarisch.
Insgesamt eine interessante Veröffentlichung, in der Schnittmenge von klassischem Heavy Metal und progressiven Elementen. Der engagierte Denny Anthony wird mit seinem Gesang nicht jede und jeden glücklich machen. Auch mir steht er manchmal zu sehr im Mittelpunkt und lenkt von den durchaus auch starken musikalischen Fähigkeiten der restlichen Band ab.
Empfehlenswert, wenn auch noch weit von einem potenziellen Klassiker entfernt. Irgendwie fehlt mir der letzte Glanz, aber es ist durchaus möglich, dass das Album mit weiteren Durchläufen noch in meiner Gunst zulegen könnte. Es ist letztendlich nicht gerade „easy listening“, ja sogar im ganzen Durchlauf etwas anstrengend.
(7,25 Punkte)
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(VÖ: 22.08.2023)
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