~ 2022/2023 (GIVE/TAKE/Playloud!) – Stil: Industrial/Experimental ~
Die Hamburgerin Mona Mur gehörte Anfang der Achtzigerjahre zu den wilden Mädels, die der Punk- und New Wave-Szene das gewisse Etwas verschafften. Mit einigen Jungs von den EINSTÜRZENDEN NEUBAUTEN gründete sie die Formation MONA MUR & DIE MIETER, die sich später auf die MONA MUR BAND reduzierte.
Während man sich aktuell in Deutschland auf die längst überfälligen Wiederveröffentlichungen ihrer frühen Werke konzentrierte, ´Mona Mur: The Original Band (1984-86)´ auf Vinyl sowie ihr selbstbetiteltes 1988er Album ebenfalls auf Vinyl, veröffentlichte MONA MUR bereits 2022 in den USA ein neues Solo-Werk, das sie zusammen mit dem Hamburger Urpunker und Hit-Produzenten Ralf Goldkind aufnahm.
Da ´Snake Island´ jetzt via „GIVE/TAKE“ endlich auch in Deutschland erscheint, kommt niemand mehr an MONA MUR vorbei. Jeder kann sich nunmehr an dieser charismatischen Stimme ergötzen. Denn Mona Mur widmet sich mit ganzer Leidenschaft und dunkler Sinnlichkeit ihrer alten Liebe dem Industrial. Dabei könnten ihre Songs sogar eine Konkurrenz zu Chansons werden, würden sie nicht mit elektronischen und orchestralen Klangmonstern sowie bedrohlichen Gitarrenriffs aufwarten. Daneben wagt sie sich beinahe gelungen an ein heiliges ´Ace Of Spades´-Cover sowie im Verbund mit ihrem alten Kollaborateur En Esch an ´Rake´, einem alten Townes Van Zandt-Favorit.
Am schrecklich geilsten ist Mona Mur immer dann, wenn sie sich aus der gediegenen Trübseligkeit herauswindet und in aller experimentellen Kraft die Apokalypse heraufbeschwört. Neben ´Dream Rider´, dem himmlischen ´Venus And Mars´ und dem herausstechenden ´Tiny House´ sind das vor allem ´Manipulator´, mit deutschen und spanischen Texten, und gewiss ´Schieldwall´.
(8 Punkte)
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