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SACRIFICE – Torment In Fire

~ 1985/2022 (High Roller Records) – Stil: Thrash Metal/Hardcore Punk ~


1985 war sicherlich ein großartiges Jahr für den Thrash Metal! Jedenfalls wird es für einige der heftigsten Outputs in der Geschichte des Genres auf ewig in Erinnerung bleiben, und ob nun SLAYER, POSSESSED, SEPULTURA oder KREATOR, auch die kanadischen SACRIFICE haben Mitte der 80er auf der richtigen Frontseite gekämpft und mit ´Torment In Fire´ ein ausgezeichnetes Debütalbum abgeliefert. Es war eines der brutalsten und schnellsten Werke in dieser Zeit und mischte perfekt klassische Thrash Metal-Elemente mit rasendem Hardcore Punk.

Die Songs sind dann im Allgemeinen auch recht kurzgehalten und weisen direkt auf den Kern der beiden Extremspielarten hin – keine Melodie oder auch nur der Wille, das Tempo dauerhaft zu drosseln. Der Sound ist relativ klar und transportiert das Wesentliche natürlich ganz im Old School-Style, und die Lautstärken entsprechen einfach nur denen der Instrumente, die eine wahnsinnige Ladung Wut und Wahnsinn in sich tragen.

 

 

Die Kompositionen klingen extrem heavy und verdreht, besonders aufgrund der schizophrenen Vocals, die manchmal ein derart hohes Maß an Morbidität erreichen, was für die frühen 80er schon beinahe unzeitgemäß war und im Nachhinein sogar schon weit vorausgedacht erscheint. Offensichtlich muss man bei einem Album wie diesem, Technik und Präzision komplett vergessen, was aber gerade den Reiz ausmacht, und es gibt gleich mehrere unpräzise Parts, die jedoch durchaus ihre Wirkung zeigen.

´Homicidal Breath´ etwa ist richtig gut in den schnellen Restarts mit Soli, aber eben auch etwas unsauber und punkig verkracht, vor allem bei den Wechseln ins Midtempo, und es ist dennoch ein Thrash-Hammer der ersten Güte! Die Kraft der rhythmischen Gitarren ist jedenfalls einfach unglaublich, als würde man von einem Lastwagen mit voller Geschwindigkeit überwältigt.

Frühe SLAYER, aber auch die kanadischen Landsmänner SLAUGHTER kommen mir beim Hören von ´Torment In Fire´ immer wieder in den Sinn, aber gerade wegen der insgesamt morbiden Atmosphäre und den extremen Schreien in den Vocal-Parts erinnern SACRIFICE vor allem auch an die Anfangstage von SEPULTURA.

Die Sequenz mit den Songs ´Possession´, ´Decapitation´ und ´Beyond Death´ ist schließlich ein beispielloser Peitschenhieb aus atemberaubender Geschwindigkeit und schierer Wut, und beendet eines der wohl intensivsten und gewalttätigsten Alben der 80er auf besonders beeindruckende Weise – Top-Notch-Ware aus dem Thrash-Antiquariat eben!

(8,5 Punkte)

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