~ 2022 (Freia Music) – Stil: Cinematic Post Rock ~
DOWNRIVER DEAD MEN GO nehmen das Schicksal zum dritten Mal selbst in die Hand und begeben sich auf eine neuerliche Wanderung zwischen den musikalischen Welten.
Die mittlerweile als Cinematic Post Rock etikettierte Gruppe aus Leiden in den Niederlanden lebt sich auf ihrem dritten Album natürlich wieder in den Gefilden des Post Rock aus. Allerdings durchschreitet ´Ruins´ nicht das gewöhnliche Brachland. DOWNRIVER DEAD MEN GO bauen die Atmosphäre ihrer Kompositionen bisweilen mit filmischen Elementen auf, dringen somit dichter in die gewohnte Melancholie, die auch dem skandinavischen Raum entstammen könnte.
Gegenüber ´Tides´ aus 2015 und ´Departures´ aus 2018 trägt das Quintett die Lieder obendrein aus der Schwere und Langsamkeit heraus mit einem gewissen Härtezuwachs vor, der sich sogleich im eröffnenden, episch ausschweifenden ´Ruins´ bemerkbar macht, in der Tristesse allerdings gar nicht so weit von 40 WATT SUN entfernt.
Dagegen ist ein halb so kurzes ´Secret´ zielstrebiger in seinem Ansinnen, der Melancholie Raum zu verschaffen, während ´Helpless´ eine Dramatik im Sinne von PINK FLOYD nutzt und auch entsprechend die E-Gitarre sprechen lässt. Das siebenminütige ´Line In The Sand´ steigert sich indes ausnahmsweise mit Klavier in seinen angestrebten Gemütszustand.
So wie der zehnminütige Beginn mit ´Ruins´ rieselt das elfminütige ´Cruel World´ in aller Ruhe seine Atmosphäre über der Hörerschaft aus. Die lärmende Instrumentalschlacht lässt nur etwas länger auf sich warten, ehe das Schlagzeug kraftvoll auf die Felle drischt und die Gitarrensaiten zu Surren anfangen. Achtsam und besonnen klingt das Werk schließlich mit dem kurzen Klavierstück ´The Lie´ aus.
DOWNRIVER DEAD MEN GO sind für epische Bergwanderungen insofern der perfekte Reiseführer.
(8,5 Punkte)
Gerrit Koekebakker (Gesang/Gitarre), Michel Varkevisser (Gitarre), Peter van Dijk (Keybaords),
Menno Kolk (Bass) und Marcel Heijnen (Schlagzeug)
https://downriverdeadmengo.bandcamp.com/album/ruins
http://www.downriver.nl/
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(VÖ: 24.11.2022)
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