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SACRIFICE – Live in´85 / SLAUGHTER – Live in´85

~ 2021 (Cursed Blessings Records) – Stil: Thrash Metal ~


Man gönnt sich ja sonst nichts und außerdem muss man die Sucht befriedigen und zu guter Letzt ist man einfach ein Nerd. Weil wirklich Fan bin ich weder von SLAUGHTER noch von SACRIFICE, aber da beide Bands kanadisches Thrash Metal-Kulturgut darstellen und ich von denen unzählige Livetapes aus Tape Trader Tagen habe, war irgendwie schon ein gewisser Zwang da, mir die beiden Scheiben zuzulegen. Und im Nachhinein muss ich sagen, irgendwie hat sich der teure Spaß doch gelohnt.

Im Zuge der Veröffentlichung des grandiosen Buches über die Toronto Metal Szene der Achtziger, ´Eve Of Darkness-Toronto Heavy Metal In the 1980s´, kam es in diesem Zusammenhang zu den beiden Live Veröffentlichungen von SLAUGHTER und SACRIFICE. Die beiden Bands aus TORONTO waren Mitte der Achtziger keine unbedeutenden Impulsgeber, gerade SLAUGHTER hatten im Untergrund ein enormes Standing durch ein paar dufte Rehearsal Tapes. SACRIFICE waren damals ein Hoffnungsträger und haben dies dann mit drei Alben ab 1987, ´Forward To Termination´, ´Soldiers Of Misfortune´ und ´Apocalypse Inside´, deutlich bewiesen.

So sind die beiden Livealben irgendwie gute Zeitdokumente und liefern für Nerds rohes, hartes Material, das zum Teil später auf den Studioalben auftauchte. Beide Shows wurden 1985, genauer SACRIFICE am 23.11.1985, SLAUGHTER am 24.11.1985, im „The Starwood“ in Toronto mitgeschnitten. Der Sound ist für das Alter mehr als ok. Die schwarz/weiß Cover mit roten Bandlogos wirken ziemlich cool und überhaupt hat man sich bemüht, ein wertiges Produkt zu veröffentlichen. Bei beiden Alben findet sich noch eine Flexi-Single, die jeweils vier Songs von vier verschiedenen Bands beinhaltet. SLAUGHTER, SACRIFICE, FULLY CRAZED sowie BABTIZED IN BLOOD. Netter Gimmick, keine Frage.

Soundfetischisten werden natürlich mit den beiden Platten keine wirkliche Freude haben, dazu rumpelt es zu sehr. Was anderseits aber die Power und Energie der damaligen Zeit gut einfängt. Für damalige Tape Trader sind die beiden Veröffentlichungen allerdings wie Gold, im Vergleich zu den rauschenden Live Tapes damals.

Sicher werden die Dinger keine Dauerläufer werden und eher zur Sammlungs-Vervollständigung dienen. Aber davon steht hier schon genau rum, da kommt es auf diese beiden, mit Liebe aufgemachten Scheiben, dann auch nicht mehr an. Canadian Steel aus den Anfangstagen – irgendwie doch cooler Scheiß.

(ohne Wertung)