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OMEGA – Time Robber & Skyrover

~ 2022 (MiG Music) – Stil: Prog Rock/Hard Rock ~


Da OMEGA im Jahre 1976 ihren Plattenvertrag mit „Bacillus“/“Bellaphon“ verlängern können, produzieren sie in der Folge ihre Scheiben immer auf dem neuesten Stand der Technik. Mit Peter Hauke nehmen sie ´Time Robber´ als auch ´Skyrover´ in den Offenbacher „Europasound-Studios“ auf.

´Time Robber´ ist das internationale Gegenstück des ungarischsprachigen Albums ´Időrabló – Omega 7´, z. Dt. Zeiträuber, sowie ´Skyrover´ des ebenfalls erst im Nachgang veröffentlichten ungarischsprachigen Werkes ´Csillagok útján – Omega 8´, z. Dt. Sternenweg.

Ihr Vertrag im Westen erhält jetzt eine Laufzeit bis 1980, denn die Tonangeber beim Label sehen in den Ungarn trotz nicht gerade immenser Plattenverkäufe der vier Studio-Alben und einer Kompilation eine weiterhin unterstützenswerte Combo.

 

~ Time Robber (1976) ~

 

Die in sie gesetzten Erwartungen erfüllen OMEGA mit ´Time Robber´ vollends. Der zwölfminütige Opener ´House Of Cards, Part I / Time Robber / House Of Cards, Part II´ führt den Hörer über seine drei Songabschnitte bereits in eine andere Welt. Die Moog-Sounds zischen durch das All, die sanfte Gitarre skizziert ein wunderbares Siebzigerjahre Progressive Rock-Panorama. Zwei Rocker des Albums, ´Invitation´ sogar mit Space-Sounds und ´An Accountant’s Dream´, führen den Hörer in den Siebzigerjahre Hardrock. Dazwischen erklingt noch die epische, siebenminütige Ballade ´Don’t Keep Me Waitin’´ in ähnlichen Weiten wie bei PINK FLOYD, ehe ein abermals königliches ´Late Night Show´ das Werk ebenso großartig beendet wie es begonnen hat.

Überraschender Weise schaffen es OMEGA nach dem Klassiker ´Time Robber´ mit ´Skyrover´ noch ein mindestens ebenbürtiges Werk nachzulegen. Sie beginnen zudem keineswegs, sich der aktuellen musikalischen Weltlage anzupassen, sondern spielen ihren Hardrock, Space Rock und Progressive Rock ohne Substanzverlust weiter. Mit der instrumentalen ´Overture´ samt der Verarbeitung von Beethovens Fünfter und dem Ausklang des Werkes ´Final´ samt einem weiteren Bogenstrich von Beethoven erhält das Werk einen schönen Rahmen, in dem sich alle Kompositionen wohlfühlen. Schon in den ersten Vierminüter ´Skyrover´ kann sich der Hörer regelrecht hineinlegen, wobei die Ballade ´Russian Winter´ diese sehnsuchtsvolle Stimmung noch stärker betont. Eine weitere Ballade, ´Purple Lady´, wird gar mit singenden Gitarren versüßt. ´The Lost Prophet´ besitzt hingegen Anklänge aus dem Jazz, während ´Metamorphosis´ ein glamiger und ´High On The Starway´ schlicht ein ´Hardrocker ist. Formidabel.

 

~ Skyrover (1978) ~

 

János Kóbor – Gesang, Schlagzeug
György Molnár – Gitarren
László Benkő – Orgel, Klavier, Moog, Mellotron
Tamás Mihály – Bass, Akustikgitarre, Klavier
Ferenc Debreceni – Schlagzeug


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