~ 2022 (Mascot) – Stil: Groove Heavy Rock ~
Die US-Amerikaner sind seit gut zehn Jahren aktiv und spielen einen energiereichen, groovigen Heavy Rock mit (New) Metal-, Grunge- und Doom-Elementen. ´Electrify´ startet von 0 auf 100 und drückt einen in den Sessel. ´Dizzy´ kommt mit harten schweren Riffs und kraftvollem Gesang und dann kann man zum ersten Mal durchatmen.
Aber auch bei ruhigeren und melancholischen Song-Elementen können CROBOT überzeugen. ´Set You Free´ beginnt balladesk und transportiert gekonnt Emotionen unterschiedlicher Art an die Hörerin / den Hörer. Das wird jetzt nicht für seine Originalität ausgezeichnet werden, aber der musikalische Fußabdruck ist doch groß genug, um meine volle Aufmerksamkeit zu erhalten.
´Better Times´ kommt mit Riffgewitter und Mundharmonika zu Beginn und im Mittelteil. Viel Power. Bravo! Psychedelische Einflüsse wie bei ´Golden´ sind auch sehr interessant und zeigen weitere Aspekte der Band auf. CROBOT gelingt eine abwechslungsreiche Mischung, ohne zu beliebig zu klingen. Powersänger Brandon Yeagley – in seiner kraftvollen Vokalkunst irgendwo zwischen John Bush und Chris Cornell angesiedelt – sorgt für den roten Faden und den Wiedererkennungswert. Er kann auch zart und gefühlvoll säuseln wie bei ´Without Wings´, das aber schnell wieder in eine brettharte Nummer überwechselt. ´Livin On The Streets´ ist sogar ein richtiger Metal-Banger mit Kopfschüttelgarantie. ´Holy Ghost´ neigt dann eher zum groovigen Grunge Rock.
Gegen Ende der Platte zeigte der musikalische Teil meines Gehirns dann doch wegen kleinerer Redundanzen in puncto Songwriting und Abwechslung eine leichte Demenz. Aber insgesamt sind CROBOT eine Band, die vor allem durch ihr perfektes Zusammenspiel im Rhythmusbereich mit den Brüdern Figueroa und dem kraftvollen Gesang von Sänger und Gelegenheitsmundharmonikaplayer Brandon Yeagley überzeugen kann.
Und obwohl die Musikstile, die bevorzugt werden, alle (logischerweise) schon ein paar Jährchen in puncto Kreativität auf dem Buckel haben, klingt alles frisch und überzeugend. Beim doomig-psychedelischen Rocker ´Staring Straight Into The Sun´ zum Schluss wird noch einmal alles Potenzial für einen starken Abgang aufgeboten. Für mich mit der stärkste Song der Platte. Gute Band.
Das Coverartwork mit Eistüte, Schlagring und doppeldeutiger roter Sauce passt sehr gut zum musikalischen Ausdruck.
(7,75 Punkte)
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