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ALEX BEYRODT – Weekend Warrior

~ 2022 (A1 Records/Broken Silence)  – Stil: Guitar Wizard ~


Endlich kann sich auch der vielbeschäftigte Saitenhexer Alex Beyrodt einem Solo-Album widmen. Dies ist natürlich allein den Umständen der vergangenen Jahre zu verdanken, steht doch der gebürtige Saarländer ansonsten fortwährend unter Strom und mit Koryphäen wie Steve Lukather, Alice Cooper, Glenn Hughes, lan Gillan, Paul Rodgers, Joey Tempest oder Don Felder auf einer Bühne. Seine zahlreichen Projekte wie SINNER, PRIMAL FEAR, VOODOO CIRCLE oder SILENT FORCE aus der Vergangenheit und Gegenwart dürfen daneben natürlich nicht vergessen werden.

Nach 30 Jahren scheint es also an der Zeit, ein Studioalbum als Solo-Künstler aufzunehmen. Alleine bedeutet bei Alex Beyrodt, dass er sämtliche Kompositionen geschrieben und eingespielt, aufgenommen und produziert hat. Nur die George Harrison-Komposition ´While My Guitar Gently Weeps´ zum Abschluss entstammt nicht seiner Feder, jedoch die dort verarbeiteten Jim Hendrix-Einflüsse.

Dass es sich bei dieser einen Stunde eines normalerweise völlig gewöhnlichen ´Weekend Warrior´ um ein rein instrumentales Werk handelt, dürfte jedem großen Saitenbewunderer einleuchten. Dennoch shreddert Alex Beyrodt nicht von vorne bis hinten im Schweiße seines Angesichts, wie es ihm gelehrt wurde, sondern er spielt ebenso mit Gefühl im Sinne seiner Heroen.

Der Opener ´Weekend Warrior´ ist bereits die hardrockende und shreddernde Granate, die nach vorne losprescht. Dabei ist Alex Beyrodt seinem Freund Axel Rudi nicht unähnlich und zeigt schon hier erste Anklänge an DEEP PURPLE. Diese treten jedoch erst im weiteren Verlauf, etwa bei der Achtungsbezeugung ´Boulder Boy´ vor dem Gitarristen Tommy Bolin, der in seinen Teenagerjahren nach Boulder, Colorado, zog, oder der Ritchie Blackmore-Hommage ´Thru The Eyes Of A Rainbow´ stärker hervor. Mit ´Fly Away´ meint er eher eine Flying V und Michael Schenker und bei ´Picture In An Empty Room´ einen Gary Moore. Einmal bricht Alex Beyrodt aus seinem gewohnten Terrain aus und widmet sich mit ´Have A Little Faith´ dem Fusion/Jazz sowie obendrein ´Julie´ seiner im November 2021 geborenen Tochter.

Hoffentlich findet der „Weekend Warrior“ inzwischen auch Zeit für seinen Nachwuchs und in naher Zukunft für ein weiteres Solo-Scheibchen.

(7 Punkte)

https://de-de.facebook.com/Alex.Beyrodt