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BARNABAS SKY – Inspirations

~ 2021 (Pride & Joy Music) – Stil: Hard & Heavy ~


„I have a dream“ … „that all men are created equal“. (Martin Luther King Jr., 1963/08/28)

Jesse Damon (SILENT RAGE), Steve Grimmett (GRIM REAPER), Danny Martinez Jr. (), teilten alle den Traum von Markus Pfeffer, daß Künstler untereinander ebenso gleichwertig und sich nicht zu Schade sind, zusammen ihren Beitrag zu einem höchst ambitionierten Projekt im Bereich des melodischen Hard & Heavy zu leisten. Man muss nur mal nett fragen und ein gutes Blatt an Karten von Songs entsprechender Qualität auf der Hand haben.

Doch alles der Reihe nach. Am Anfang ist selbstverständlich der Song selbst. Wenn der mal steht und ohne Umschweife auf den Punkt kommt, kann er von einer charakteristischen Stimme auf ein weiteres Niveau gehoben werden. Sollte dabei das Handwerk stimmen und Gitarrensoli mehr sein als nur einfache Lückenfüller bis zur geplanten finalen Spielzeit, dann wird harter Rock zum wahren Vergnügen. Markus Pfeffer hat in seiner Karriere schon mehrfach bewiesen, dass er mehr als nur ein Händchen für sein Instrument als auch ausgefeiltes Songwriting hat und durfte über die Jahre hinweg einige Stimmen zum Glänzen bringen oder wieder aus der Versenkung holen, wie sein letztes Album mit Carsten „Lizard“ Schulz als LAZARUS DREAM eindrucksvoll gezeigt hat.

Was macht man also, wenn der Brunnen an Songideen weiter sprudelt und man sich beim Schreiben auf seine Einflüsse besinnt und sich fragt, wie dieser oder jener Song mit einem deiner alten Helden klingen würde? Nun, man kann weiter träumen oder man hat nichts zu verlieren und tritt in der sozial-medialen Welt heutzutage einfach mit seinen Idolen in Kontakt. Der Traum wird wahr, wenn diese Künstler nicht nur Feedback geben, sondern begeisterungsfähig geblieben sind und die Idee tatkräftig unterstützen. Da Markus ein cleverer Träumer ist, versteht es sich von selbst, dass er seinen Jokern die Songs förmlich auf den Leib geschrieben hat und das Ergebnis eine überraschende Zeitreise als auch ein Erlebnis für den Freund melodischer Hard & Heavy Klänge geworden ist.

Den Start macht Danny V. mit ´Legends Rise´ und landet damit gleich einen AOR-Hammer mit ordentlich Fett auf der Kette. Harsche Riffs und Elektronik eröffnen ´What Lies Beneath´, das sogleich Zak eine bestmögliche Bühne für seine dramtische, powermetallische Performance bietet. Danny M. scheint ´In My Mind´ direkt in meinem Wohnzimmer dazubieten, so direkt und nah kommt der Sound dieser starken Hardrock-Nummer mit treibendem Beat und Uptempo-Part aus den Speakern.

Und nun drückt der Fuss auf’s Gaspedal. Melodischer Metal, Freunde – und wer Metal sagt, kriegt nun mit Mr. Rock ein ´Yesterday’s Gone´ geliefert. Danach darf’s ruhig etwas gemächlicher angehen, wenn sich Jesse und Paul ein Stelldichein ´Till The End Of Time´ liefern. ´Say Farewell To Darker Days´ führt uns zurück zur rockigen Seite der 80er, als das Einschalten des Radios noch Sinn machte. Was würde dazu besser passen als der zweite Auftritt von Danny V.? Der andere Danny darf dann mit ´Breathe Again´ gute Laune versprühen, was mir jedoch trotz aller perfekten Songschreiberkunst zu glatt ist. Schade, denn der Song wäre im Radio der 80er zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort ein Hit geworden.

Egal, ´The Alkonost´ und Zak zum Zweiten bringen mich wieder zurück auf den Pfad der ekstatischen Tugend ind ich freue mich jetzt schon darauf, wenn Herr Stevens fünf Songs der dritten DISPYRIA intoniert – watch out, Sisters & Brothers!

Mit dem Instrumental ´Timm’s Theme´ lebt Markus sein Faible für kultige Fernsehserien, deren griffige Titelstücke und grosse Gitarrenhelden aus und ich widme es hiermit allen Timms dieser Welt, die ihr Lachen für ein paar Taler verkauft haben. Verdammt nochmal, das ist auf dieser Scheibe echt der GARY MOORE (R.I.P.) Knaller, der beinahe die Tränen rollen lässt und euch genügend Zeit einräumt, darüber nachzudenken, was für ein wahnsinnig begabter Gitarrist Markus Pfeffer wirklich ist… falls euch bis hierhin seine stets songdienlichen Kapriolen entgangen sein sollten.

Jesse und Paul geben euch nun ´Youngblood´ zu trinken und ihr fühlt euch wie Don DOKKEN, der in den Kessel des Zaubertrankes der ewigen Jugend gefallen ist. Bevor ihr euch liebevoll an euren Partner schmirgt, um die Pianoversion von ´Till The End Of Time´ zu zweit bei einem Glühwein vorm heimischen Kamin zu geniessen, verspreche ich euch, dass ihr niemals genug davon bekommen könnt, wenn eine der charakteristischsten Stimmen der NWoBHM namens Steve anmahnt: ´Never Enough´. Puuuh, was ein gegenwärtiger Ritt durch unsere goldene Vergangenheit.

Mal ehrlich: Wenn auf ´Inspirations´ echt nichts für euch dabei war, warum lest ihr dann diesen Artikel? Egal, habe euch trotzdem lieb und vielleicht habt ihr ja ein Herz für eure Mitmenschen und legt das Debüt von BARNABAS SKY spätestens an Heiligabend unter die im Wohnzimmer befindlichen Bäume dieser Welt. Oder ihr habt einfach Geschmack und greift sofort zu.

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