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ROBERT REED – The Ringmaster – Part One

~ 2021 (Tigermoth Records/Just For Kicks) – Stil: Prog Rock ~


Robert Reed kann es einfach nicht lassen, trotz seines Zeitvertreibs mit MAGENTA, CYAN und KOMPENDIUM Solo-Werke zu veröffentlichen. Der Waliser liebäugelt auf diesen Extra-Vorstellungen natürlich stetig mit seiner Vorliebe für Mike Oldfield, die er bereits in seiner ´Sanctuary´-Reihe auf den Alben I , II und III auslebte. Obwohl er von Mal zu Mal immer eigenständiger und selbstbewusster agierte, kann die gesamte Trilogie als Verbeugung vor Mike Oldfield angesehen werden.

Aktuell schiebt Robert Reed nonchalant eine Fortsetzung an, die den Titel ´The Ringmaster´ trägt. Der bereits vorliegende ´Part One´ wird im kommenden Jahr vom ebenfalls schon komponierten ´Part Two´ abgerundet. Das neueste Studioalbum von Rob Reeds Solo-Karriere wurde zwischen Juli 2020 und August 2021 fertiggestellt und enthält bei elf Kompositionen über 47 Minuten mehrheitlich kleine Mini-Epen.

Den Auftakt bildet allerdings die kurze Erzählung von Les Penning, der das Konzept der Geschichte konzipiert hat und sich ansonsten im Werk an Blockflöten und Pfeifen auslebt. Bekannt ist er durch seine Mitarbeit an Mike Oldfields Album ´Ommadawn´. Daher sind natürlich auch auf ´The Ringmaster´ die deutlichsten Parallelen in Mike Oldfields folkigem Werk ´Ommadawn´ aus 1975 und in ´Platinum´ aus 1979 zu suchen, denn die vielen Schmetterlinge auf dem Cover-Artwork von Anna Repp sind bereits ein großer Fingerzeig zum letztgenannten Album.

Demzufolge werden sich Oldfield-Anbeter am ausnahmsweise dreizehnminütigen ´The First Guardian Of Everywhere´ laben und sich dabei womöglich obendrein an ´Tubular Bells´, ´Hergest Ridge´ und ´Incantations´ erinnert fühlen. Die engelsgleiche Stimme von Angharad Brinn nimmt den Hörer jedoch in ´Sign Of The Song´, ´The Gatekeeper´ und ´Signs Of Seldlinger´ umgehend an die Hand, um den echten „Ringmaster“ vorzustellen. In ´Storytown´ dürfen auch Banjo, Orgel und Glocken, in ´A Dream Of Home´ Marimba und Vibraphon, Violine und Flöte ertönen. ´The Defeated Army´ lässt sogar von FLEETWOOD MACs ´Albatross´ träumen.

Neben dem Original-Mix, der ebenso in der Dolby-Digitalen-Variante im „Reedaphonic Sound“ zu hören ist, darf des Weiteren einem speziellen Mix des Albums von Tom Newman gelauscht werden, der bereits Mike Oldfields ´Tubular Bells´ produzierte. Die angesprochene Zielgruppe darf also nach ´Sanctuary´ auch ´The Ringmaster´ nicht ausweichen.

(8,5 Punkte)

https://robertreed.bandcamp.com/album/the-ringmaster-part-one

https://www.facebook.com/RobReedOfficial/