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CAT STEVENS – Teaser And The Firecat

~ 1971/2021 (UMC / Island) – Stil: Singer-Songwriter ~


Bereits das Debütalbum von Cat Stevens erreichte 1967 die Top Ten der britischen Charts. Seine Alben Nummer vier und fünf, ´Tea For The Tillerman´ (1970) und ´Teaser And The Firecat´ (1971), konnten in den Vereinigten Staaten gar dreifach Platin einstreichen. Letzteres Werk verhalf Cat Stevens zu einem der größten Erfolge seiner Karriere. Es stieg bis in die Top 3 der britischen als auch der US-amerikanischen Charts auf. Obendrein erregte die Zeichnung auf dem Cover-Artwork Aufsehen. Denn sie stammte von Cat Stevens, der 1972 ein Kinderbuch mit dementsprechenden Illustrationen schrieb, in dem der junge Teaser mit dem blauen Hut und die feuerrote Katze den vom Himmel gefallenen Mond wieder an seinen Platz bringen möchten.

´Teaser And The Firecat´ erklomm nicht nur durch den Überhit ´Morning Has Broken´, oder etwa auch ´Moonshadow´ und ´Peace Train´, himmlische Sphären. Es zeigt bis heute einen jungen Songwriter, der sich zu den besten Troubadouren und Poeten seiner Zunft aufschwang. Dass ´The Wind´ in Wes Andersons Film „Rushmore“ sowie Cameron Crowes Film „Almost Famous“ berücksichtigt wurde, verhalf dem Werk zwischenzeitlich zu einem neuerlichen Bekanntheitsgrad. Sein 50-jähriges Jubiläum wird daher zurecht mit einem „Deluxe Edition Boxset“ und weiteren Editionen gefeiert. Die aktuellen Editionen erscheinen remastert im Original-Artwork und umfassen im besten Falle 41 bisher unveröffentlichte Audiotracks und 21 Live-Video-Performances, bei der 2fach-CD allein weitere 13 Audiotracks.

Mit ´Teaser And The Firecat´ prägte Cat Stevens das Bild des Singer-Songwriters seiner Tage und erschuf es neu. ´Morning Has Broken´, ´Peace Train´, ´How Can I Tell You´ und die Optimismus-Hymne ´Moonshadow´ gehören zu seinen größten Kompositionen, die Uptempo-Nummern ´Bitter Blue´ und ´Tuesday’s Dead´, mit diesem einmaligen Rhythmus, haben es längst in das Programm aller Radio-Stationen geschafft. ´The Wind´ bringt als Eröffnungsnummer die Melodie und die Nachdenklichkeit der Lyriks in unter zwei Minuten auf den Punkt. ´Changes IV´ veranschaulicht als einziges Lied in muskulöserweise die Kraft des spirituellen Erwachens von Cat Stevens. ´Morning Has Broken´ geht auf die schottisch-christliche Hymne ´Bunessan´ zurück, dessen Text die englische Dichterin und Autorin Eleanor Farjeon 1931 umsetzte. Cat Stevens adaptierte schlichtweg die ersten drei Strophen des Liedes. Das hervorstechende Klavierarrangement stammte dagegen von Rick Wakeman (YES), der dafür seinerzeit mit zehn Pfund abgespeist wurde. Mit dem Song ´Rubylove´ im 7/8-Takt, der sogar einen griechisch gesungenen Vers enthält, und der von seinem Bruder gespielten Bouzouki fügt Cat Stevens, der als Sohn eines griechisch-zypriotischen Vaters und einer schwedischen Mutter in London aufwuchs, diesem Meisterwerk einen weiteren Einfluss hinzu.

Eine Investition in die „Super Deluxe Edition“ stößt zwar nicht ganz an die imaginäre zehn Pfund-Grenze des Jahres 1971, die heute etwa 250 Pfund entsprechen, dennoch bieten die B-Seite ´I Want To Live In A Wigwam“, der unveröffentlichte ´Fisherman Song´ und eine neue „reimagined“ Version von ´Bitterblue²´, die Cat Stevens eine Oktave tiefer singt, bereits in der 2fach-CD-Edition sowie insbesondere die Live-Aufnahmen aus Montreux und von der BBC allein in der Deluxe Edition einen echten Anreiz.

(Klassiker)