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LORDS OF BLACK – Alchemy Of Souls, Pt. II

~ 2021 (Frontiers Music s.r.l.) – Stil: Melodic Metal ~


Ein bombastisches Intro und dann geht es getragen los. Der Gesang klingt schon einmal interessant. Ach, Ronnie Romero. Der durfte auch schon bei RAINBOW singen. Die spanische Band legt ihr zweites Album vor. Und neben der Sangeskunst von Ronnie setzt man vor allem auf die gitarristischen Künste von Flitzefinger Tony Hernando. Das ergibt natürlich einmal mehr Metal, der auf den goldenen 80er Jahren aufbaut. Ein wenig klingen auch die späten 70er an. Na ja Ronnie war ja bei RAINBOW.

Kürbiskopf Roland Grapow hat genreüblich produziert. ´What Become Of Us´ segelt auf den melodischen Metalmeeren des Aufbruchs Mitte der 80er als es ein (vergebliches) Aufbäumen gegen das um sich greifende Thrash- Fieber gab. Und auch auf diesem Song teilen sich Ronnie und Tony die Höhepunkte. ´Bound To You´ setzt verstärkt auf Tasteninstrumente. Erinnert etwas an die wie PHOENIX aus der Metalasche auferstandenen CONCEPTION. Netter Hymnen-Hook. Nur die Rhythmusgruppe spielt etwas konventionell.

Leider setzt man auf eine Spielzeit von 66 Minuten. Da sind auch schon Ende der 80er, als die CD in den Vordergrund trat, manche Bands überfordert gewesen. Weniger ist laut Phrasenschwein manchmal mehr, zumindest weniger langweilig. Richtig langweilig wird’s glücklicherweise nicht, aber 13 Songs auf hohem Niveau zu meistern, überfordert dann die Band doch etwas.

Zunächst gibt es aber die schöne Ballade ´Before That Time Can Come´. Das hätte auch toll zu DIO gepasst. Power hat Ronnie wie der andere Ronnie. Der Song ist allerdings etwas zu lang geraten. ´Mind Killer´ und ´Death Dealer´ haben dann deutlich gefährlichere Titel als sie sich wirklich anhören. Das clever aufgebaute ´In A Different Light´ erinnert vom starken Gesang wieder etwas an CONCEPTION. ´Faded To Be Destroyed´ ist ziemlich heavy, im Refrain werden aber geschickt melodische Elemente eingebaut.

´No Hero Is Homeless´ gehört auch zu den härteren Songs des Albums. Am Abschluss folgt mit ´Sympathy´ eine Halbballade, die etwas klischeehaft rüberkommt. Insgesamt Dank der musikalischen und gesanglichen Qualität für Genreliebhaberinnen und -liebhaber wirklich empfehlenswert. Was fehlt, wie oft, ist das gewisse originelle Etwas.

(7,25 Punkte)