PlattenkritikenPressfrisch

TSCHAIKA 21/16 – Prinzessin Teddymett

~ 2021 (Noisolution/Soulfood) – Stil:  Instr. Wahnsinn ~


Musik muss nur krank genug sein, dass sie schon wieder als brillant eingestuft und als solche empfunden wird. Bisweilen ist sie aber einfach nur Katharsis. Die genauen Umstände können bei Gelegenheit in Berlin nachgefragt werden. Denn dort werkelten der kleine Onkel, mit Decknamen Markus Lingner (MEUTE, OHRBOOTEN, ALLIGATOAH), und der große Tim, oft Tim Menzel gerufen (ROTOR), zusammen an solch einer Irrsinns-Agenda.

Der Wahnsinn nahm mit ´Tante Crystal uff Crack am Reck´ seinen Lauf, bei der bereits vereinzelt die Trompete dem musikalischen Irrgarten auf einigen Wegen das Zepter stahl. Tschakka. Trompeter Sören Linke zählt mittlerweile zum Bunde des Dreikönigstreffen: TSCHAIKA 21/16 .

Tschakka, Baby, hier kommt die ´Prinzessin Teddymett´, schlitzt ihren teddyweichen Bauch auf und holt ein Mettigel heraus, mit ganz vielen knusprigen Stacheln. Tschakka, Baby, hier kommt eine Gitarre und bohrt dem Teddy ein riesengroßes Loch in den Bauch. Tschakka, Baby, hier kommt eine Trompete und sticht dem Teddy die Augen aus. 21 schmerzhafte Löcher, 16 Bluten nicht – so sieht es expressionistisch und kubistisch sehr fein aus.

Lärm, wohltuend, Krach, himmlisch, Noise, Schnickschnack, Rock, Knickknack, Avantgarde, Zickzack. Gesang ist bei aller Narretei überbewertet, alberne Unterhaltungen zwischen dem musikalischen Potpourri genügen, Tschakka.

Musik muss nur krank genug sein, dass es zwischen elegischen und aggressiven Bläsertönen genügend Tschakka Tschakka gibt, 21/16. TSCHAIKA ist eine russische Funktionärslimousine und heißt Möwe. Laber net, Mettteddy.

(8 Punkte)

 

Sören (Trompete), Onkel (Drums),  Tim (Gitarre)

https://www.facebook.com/tschaika2116/