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SUNBOMB – Evil And Divine

~ 2021 (Frontiers Music/Soulfood) – Stil: Heavy Metal ~


Nichts ist unmöglich, ein Slogan, der auch im Falle SUNBOMB wieder zutrifft. Denn wer hätte gedacht, dass zwei so unterschiedliche Musiker wie Michael Sweet (STRYPER) und Tracii Guns (L.A.GUNS) einmal im Team ein Album einspielen würden, das so gar nichts mit ihren ursprünglichen Bands zu tun hat?

SUNBOMB sind keineswegs die typische „Frontiers Music“ Hausmannskost, sondern ein Hybrid der härteren Gangart. Während man bei dem flotten Power Metal-lastigen Opener `Life` sicher noch ein paar kleine STRYPER-Referenzen erkennt, wird im folgenden `Take Me Away` dem puren Doom Metal Tribut gezollt.

Der Brückenschlag von TROUBLE/BLACK SABBATH (DIO-Ära!) zu STYRPER/JUDAS PRIEST klingt zuerst einmal verwirrend und lässt viele Fragen aufkommen. Während Mr. Guns seine Vorlieben für doomige Heavy Metal-Varianten auslebt, steuert Michael Sweet Songs bei, die sich wie ein Mix aus JUDAS PRIEST und STRYPER anhören. Überraschend auch die gesangliche Vielfalt, die Mr. Sweet auf diesem Album liefert. Selbst bei den harten, doomigen Stücken funktioniert seine Stimme ziemlich gut, was dann doch überrascht. Mit `Born To Win` kratzt man gar am Speed Metal der Achtzigerjahre mit einem DIO-ähnlichen Gesang. Ein echtes Brett. Der Titeltrack schlägt in eine ähnliche Richtung und repräsentiert den Begriff „Heavy Metal“ in jeder Note. Selbst eine Ballade bleibt nicht außen vor. Die liefern sie mit `Been Sad And Done`. Auf diese hätten sie allerdings verzichten können. Auf `Stronger Than Before` allerdings dann nicht. Das klingt schon sehr nach TROUBLE. Mit `Story Of The Blind` ist dann eine Art Mix aus TROUBLE und Power Metal zu bestaunen. Schönes gepflegtes Kopf-ab-Riff! Mr. Guns lebt bei `World Gone Wrong` dann wieder exzessiv den Doom Metal aus. Das albumschließende `They Fought` ist erneut eine supersolide Power Metal-ähnliche Bangergranate mit starken Riffs und einem exzellenten Michael Sweet.

Ein vielseitiges Album zweier Musiker, die ihren musikalischen Gefühlen wohl freien Lauf ließen. Dass dabei solch ein hervorragendes Album herauskam, ist dann doch überraschend. Bei solchen zwei ausgeprägten Egos hätte das auch in Sachen Kreativität und Endresultat anders klingen können.

(8 Punkte)


(VÖ: 14.05.2021)