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WARBRINGER – Weapons Of Tomorrow

~ 2020 (Napalm/Universal) – Stil: Thrash Metal ~


So richtig Notiz von WARBRINGER und ihrer Musik nahm ich eigentlich erstmals im Rahmen ihrer Opener-Rolle bei der 2018er `Machine Messiah´-Tournee von SEPULTURA, wo die Jungs ein richtig fettes Thrash-Feuerwerk abbrannten und (hoffentlich nicht nur bei mir) einen bleibenden Eindruck hinterlassen konnten. Dementsprechend neugierig war ich natürlich auf das neueste, bereits sechste (!!!), Studioalbum der fünf aus Kalifornien stammenden Amis.

Und um es gleich vorwegzunehmen und auf den Punkt zu bringen: Auf `Weapons Of Tomorrow´ hat das Quintett im wahrsten Sinne des Wortes zehn scharf gemachte Granaten am Start, die das Herz eines jeden Thrashers höher schlagen lassen und die Haarpracht zum Kreisen bringen sollten. Only killers and no filler – yeah, das rotzt…!!!

 

 

Vor allen Dingen die herausragende Gitarrenarbeit des Duos Adam Carroll und Chase Becker erinnert immer wieder an die ihrer Thrash-Kollegen von FORBIDDEN: sei es beim teils Stakkato-mäßigen Riffing oder aber bei den großartigen Duellen während der Solo-Passagen und den zweistimmigen Leads, wo sie grandiose Harmonien aus dem Ärmel zaubern. Und der sehr aggressiv herausgebrüllte Gesang von Heulboje John Kevill krönt letztlich dieses herrliche Thrash-Gewitter.

Der messerscharfe Opener `Firepower Kills´ (könnt Ihr Euch weiter unten reinziehen – man achte hierbei bitte besonders auf die oben beschriebenen Streitäxte), das balladeske und mit Black Metal-artigem Gekeife geprägte `Defiance Of Fate´, das hyperschnelle, hektische und extrem brutale `Unraveling´ oder der einfache, nach vorn galoppierende „08/15“-Thrasher `Outer Reaches´ sind sicherlich die gefährlichsten Waffen von `Weapons Of Tomorrow´.

 

 

Der Rausschmeißer `Glorious End´ setzt ein dickes Ausrufezeichen hinter ein durch und durch starkes Album und beschließt das bunte Treiben mit einem wahrlich glorreichen Ende. Und bei `Notre Dame (King Of Fools)´ dürfte nicht etwa „Der Bucklige von Soho“ von Edgar Wallace, Frontmann Kevill oder gar unser altersschwacher Herr Tschamler gemeint sein, sondern natürlich die tragische Figur des Quasimodo aus Victor Hugos Bestseller-Roman „Der Glöckner von Notre Dame“.

Anyway, geschickt variieren die Kalifornier immer wieder das Tempo und so kommen neben schnellen Kompositionen und „groovenden“ Thrashern auch schwere und fette Stampfer zum Zuge, die allerdings meist auch mit „speedigen“ Zwischenparts für Furore sorgen können. Insgesamt betrachtet kommen mir immer wieder DARK ANGEL in den Sinn, was wohl an der äußerst hektischen Herangehensweise von WARBRINGER und dem dezenten Hang zu death-metallischen Klängen geschuldet sein mag. Ich sage nur: „…they have arrived“!!!

(7,5 ganz fette Punkte)

 


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(V.Ö.: 24.04.2020)