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CULT OF SCARECROW – Cult Of Scarecrow

~ 2018 (Independent) – Stil: Exceptional Doom Metal ~


Bedrohlich. Heavy. Kauzig. So startet das Werk der Belgier (mein lieber Biber, ihr seid ganz gewaltig im Kommen dieses Jahr, liebe Nachbarn!) (The one and only Biber of Bebra – Anm. d. Red.) und nimmt uns mit auf eine gediegene, getragene Reise entlang der MANILLA ROAD zu `The Hour Of  Bloodrun´. Geheimnisvoll, düster und schwer wird er werden, der Untergang der elenden Menschheit. Lichtblick dabei ist das Œu­v­re der Mannen um den angenehm eigenständigen Endzeitverkünder Filip De Wilde.

We close our eyes, we swallow the lies,
We close our eyes, we sharpen the knives,
We close our eyes, we sacrifice,
We close our eyes, but who justifies?

 

 

Winde ziehen auf, die Raben krächzen und der Bass erzählt in den zweiten neun Minuten vor schwebenden Keys und sakralen Orgelklängen sein einsames Lied vom `Cult Of Scarecrow´ zu kernigem, cleanen Gesang, beschwörenden Drums, der klagenden Gitarre und den Backgroundshouts der Cultmembers selbst. Zu einem Mark Shelton-Gedenksolo treibt die Rhythmusfraktion beständig jede Hoffnung davon. Schön doomig und mystisch, ganz so, wie es im Lehrbuch der Nerds dokumentiert ist.

You willful worshippers of wealth regret the day that you were born.
An awfull plague will overtake you, the perish of the inner soul.
Your horrid hell is not below, it’s deep down your ardent soul,
In obscure and dark visions suppressed thoughts will be reborn.

 

 

Die `Last Words From Black Birds´ schweben treibender durch eure Gehörgänge, verfolgt von fetten Riffs, bis auch des guten Tony Iommi gehuldigt wird. Predigend auch hier abermals Filip, der keinen Zweifel an der Ernsthaftigkeit der Lage lässt.

The human race will cease to exist, if not the case then who’s next on their list?

 

 

Und schon geht es (leider) vorerst in die letzte Runde mit `Adrift And Astray´, welches die Hoffnung auf einen sich erhebenden Phoenix verkündet. Anfangs etwas unspektakulärer als die drei Songs vorher, doch die gekonnt gesetzten Akzente steigern die Emotionen und lassen die Spannung niemals verpuffen.

Arise Phoenix, Arise.
Gather all the smouldering ashes from the pyre of mankind,
Spread your wings out wide and take us on your desperate flight.
Guide us on our unknown path through distant darkened skies,
Blast away through space so far to Phosphorus the morning star.

 

 

Die Stimmung des gesamten Outputs wird auch hier in der exakten Farbe auf Tonträger gemalt, sodass ich arme verlorene Seele mir schon wieder über die Auswahl der verschiedenen Decks von Karten Gedanken mache, die mir weissagen sollen, wieviel Punkte man nur vier Songs geben kann. AAAAaaaaarghhhh! Oh garstig Schicksal – eine Finstere gezogen! Ich gehe auf Nummer sicher und empfehle dieses grandiose Werk allen, denen gewöhnlicher Doom mittlerweile zu langweilig und vorhersehbar ist. Wenn das Ende naht, dann auf alle Fälle mit dem CULT OF SCARECROW im Ohr!

 

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