Livehaftig

H.E.A.T. Festival 2018

~ 1. & 2. Dezember 2018, Rockfabrik Ludwigsburg ~


Kaum mehr als zwei Monate rum und schon folgt ein Konzertbericht. Doch gut Ding will Weile haben, und dieses Fest war definitiv ein sehr gutes Ding.

Also, toupiert euch nochmal die restlichen Haare, Stirnbänder an, ab in die Stiefel und genießt – oder bereut, wenn ihr nicht da wart…

Vorwort: „Wenn ich keine Band schlecht finde, heißt das, dass möglicherweise keine schlechte Band gespielt hat“ (Aktuelles Testament, 6. Buch Less, Kapitel 6, Vers 6). – [„Wenn die Frisur morgens, mittags und abends nicht sitzt, weint der Prophet noch heute in seinem weißen Glitzergewand über sein Fernbleiben.“ (Neuestes Testament, 9. Buch Mick, Kapitel 9, Vers 9) – Anm. d. Red.]

So. Zum romantischen Jahresausklang gehört ein Festival, bei dem das Keyboard fest mit der Bühne verwachsen scheint und man es auch jederzeit hört. Mann soll auch schon von berufenem Munde vernommen haben, dass zärtere, harte Gemüter endlich mal ausschließlich melodische Highlights Schlag auf Schlag geboten bekommen wollen ohne Unterbrechung durch zu Schnelles, zu Düsteres oder zu Gekeiftes. Also tretet ein in die altehrwürdige Rockfabrik Ludwigsburg

TAG 1:

Die bezaubernde JESSICA WOLFF eröffnet dieses Jahr als einzige Frontlady im Billing. Ihre Stimme ist nicht mein persönlicher Favorit, ihre Musik mir im Großen und Ganzen zu seicht, aber man muss die agile Powerfrau einfach gern haben. Mit ihrem Bassisten hat sie ein springfreudiges Bewegungswunder und Showmaker im Team. Neben vielen abwechslungsreichen Varianten mit Pop-Appeal ist ‚War‘ das Abgeh-Überlied. Beide Gitarristen unterstützen mit Backingvocals, während am Drumkit freudestrahlende Laune versprüht wird – so soll das sein. Sehr guter Start.

Aus Holland, dem Land des Neoprog und Female Fronted Metal gehen TERRA NOVA ins Rennen. Den Gesang unterstützen Drummer, Keyboarder und Gitarrist, was zu fetten Backings führt. Dazu wird traumhafter AOR gereicht mit einem Fronter, der scheinbar im Kleiderschrank eines GARY GLITTER gewildert hat. Melodische Soundwände lassen an TOTO denken – mit Eiern. Als Brecher muss ‚Shadow Man‘ erwähnt werden, den Fred Hendrix überragend darbietet und mit Bands wie NIGHT RANGER locker mithalten kann. Dann rocken die Nachbarn mit ‚Rock’n’Roll Hero‘ PURPLE-ig los, wie es heutzutage eigentlich nur noch EUROPE können.

Nun zur Optik. Ja, Optik ist bekanntermaßen für Herrn Leßmeister der zweite nötige Bestandteil eines Livekonzertes neben der Musik. Das psychedelisch gelb-schwarze Kurvenlinienhemd passte noch am Besten zu GARYs GLITTER, Drummer tragen bekanntlich immer Shirts ihres Ausstatters, aber ein weißes Hemd (Keys) und ein hastig aus dem Schrank gegriffenes Jack Daniels Teil (Bass) beleidigte meine Augen dann doch ein wenig. Ansonsten sauber gerockt, Männer.

 

Zu CARE OF NIGHT muss ich was über Hausmannskost erzählen. Schmeckt gut, aber irgendwie will man hinterher weniger Fett. Da hat heute für mich Holland Schweden mal wieder weggegrätscht. Es stimmt alles – Lieder, die JOURNEY auch nicht besser hinbekommen hätten, aber irgendwie springt der Funke gerade auf mich nicht über. Ich muss es zugeben – in Gedenken an meine violette Muse ist es mir gerade zu mainstreamig – fröhlich. Macht nix, andere Augen- und Ohrenzeugen sind begeistert und das hat sich die Band schon verdient.

Dafür hat mich der HUMAN ZOO direkt im Griff. Eine Power wie PINK CREAM 69, einen Entertainer wie PRETTY MAIDS und einen Mann, der tanzt (nicht unser Markus!) und ein Saxophon spazieren trägt…und es auch spielt! In den besten Momenten kommt der reine LETTER X durch – es knallt, es groovt, es nimmt mit. Da nimmt man auch „Nana-naana, yeaähooh“ in Kauf. Respekt.

Der Saxofonist erweist sich als festes Bandmitglied und die ungestüme Wildheit der Herren mittleren Alters entfesselt einen Spirit junger MÖTLEY CRÜE. Oh, mein Gott, wenn Vince jemals so gut gewesen wäre, was hätte aus denen werden können? Ultratighter Shit, dessen Abschluss das beste WHITESNAKE (mit Saxofon) war, welches ich jeh live gehört habe.

Wie auf anderen Freakfestivals dieses Erdballs gibt es diese eine Band mit diesem einen Album, das mehr Leute kennen, als man vermuten würde, folglich werden GYPSY ROSE zu recht abgefeiert. Who the fuck is JON BON JOVI oder AXL ROSE?. Here are GYPSY ROSE – and they foggn‘ rock ya!

Das, was diese Band nach all‘ den abstinenten Jahren abliefert, ist truer als so manches aus meinem Kernbereich. Ich schätze mal vom Alter her, dass es die Jüngste im Team ist, die zwischen Gitarre und Keys abwechselt. Diese Band lässt so manch einen Hammer los, dem einige meiner True-Metaller ebenfalls verfallen könnten. Da stellt sich mir die Frage, warum GYPSY ROSE nicht in einem Atemzug mit WHITE LION genannt werden – ach ja, da war doch was mit ‚Gerechtigkeit‘ im Musik-Biz und dem Rest des blauen Planeten. ‚Poisoned By Love‘ drückt als letzter Song die Liebe zwischen Band und Publikum aus. Leute, jetzt noch schnell ein Album nachgeschoben und die Zeichen stehen erneut auf ‚Start‘. Gross, ganz groß.

„Ich sprüh’s an jede Wand – neue Männer braucht das Land“ – hätte die gute Ina 2002 auch dem damals frisch geschlüpften, starken Nachwuchs CRAZY LIXX zurufen können, die sich mittlerweile einen außerordentlich guten Ruf und gehobene Positionen auf Festival-Billings erarbeitet haben und es seit 2007 auf fünf Studioalben gebracht haben. Endlich Matten, Stage-Appeal…the next Generation.

Wie auch in anderen Genres unserer primären Lieblingsmusik hat eine neue Klientel die Platten ihrer Eltern ausgegraben. Dieses Mal fand man darunter RATT oder SKID ROW und mischt das mit eigenem in feinster Ausführung. Da sind wir ziemlich genau beim Thema: ‚Youth Gone Wild‘ quasi im positivsten Sinne. Das superbe ‚Killer‘ killt auch heute und ein ausgepowertes Publikum aus angeheizten Mädels und beschämten Buben (doppelt so viele nackte Oberkörper wie bei RIOT, doch da reicht bekanntlich einer schon) braucht dringend was zu trinken.

CONEY HATCH rocken mit Eiern! Aus Kanada kamen schon immer die Guten. Oder aus Australien. Es wäre zu einfach zu sagen, dass nun AC/DC auf Ur-RUSH trifft, aber wer jetzt noch nüchtern ist, möge Veto einlegen. Dies ist keine Gedenkveranstaltung, das hat null Pathos – das ist Rock’n’Roll. Der harten Sorte. Ehrlich und direkt. Wenn Bassist und Sänger Andy Curren seinem Gitarristen und Sänger Carl Dixon die hohen Vocals überlässt, schwirrt TRIUMPH durch den Raum. Holy H.E.A.T. – mein zweiter absolut erektiver Moment des Abends. Mit was für einem Sound!

Man kann also auch in Würde altern wie ein guter Wein und muss nicht leise sein (Reim nicht beabsichtigt). Die Kurve zu ihren niederländischen Anheizern kriegen sie mit dem geschickten Einflechten von ‚Radar Love‘ ins Programm hin. Mein Heiland, geht das auf die Zwölf! Die SOUTH PARK-Buben würden sagen: „Wir haben heute wieder was über ehrlichen, arschtighten Rock gelernt und Jürgen hat meistens recht.“ Danke für die Tequilas, Man.

JEAN. Mein Held. Mitstreiter von Wendy O. Der Soulman. BEAUVOIR. Der einzige Mann im Universum, der meinen Hairstyle übertrifft. (Alle genutzten Zitate aus dem Aktuellen Testament wären in diesem Falle aus dem Alten gestohlen – Anm. d. Red.) Dazu spielt er begnadeten Hard Rock, weil er es als Songwriter diverser Größen einfach kann. Ein Profi ist ein Profi und lässt sich auch nicht lumpen, wenn es um die Mitstreiter geht. Gerade der Langhaarklampfer weiß technische Probleme des Chefs professionell zu überbrücken.

Das hat jetzt nichts mit Rassismus zu tun, aber wir Weißbrote können beim besten Willen kaum das gewisse Etwas eines Phil Lynott oder eben die Lockerheit eines JEAN BEAUVOIR imitieren. Ach du Scheiße – ‚Uh! All Night‘ für KISS hat er auch geschrieben? Was für ein Entertainer – egal ob mit Solowerken, VOODOO X oder CROWN OF THORNS Hits. Seine Stimme schneidet sich auf wunderbare Weise in dein Hirn. Ha! Da sind sie noch, die alten Punk/Indie-Roots beim Covern von THE RAMONES (für die er ja auch geschrieben hat). Ein sensationeller Auftritt, der als Zugabe jedoch mehr zu bieten gehabt hätte als ‚Happy Birthday‘ und LED ZEPPELINs ‚Rock And Roll‘.

TAG 2:

Die Münchner VICE starten für alle Frühaufsteher eine Party, die sich gewaschen hat. Genau der richtige Soundtrack für unser ‚Dirty Mind‘ mit massig Mitsingrefrains. Wer nicht tanzt ist tot, hatte noch keinen Kaffee oder ist zu tief im Black Metal verwurzelt. Besonders geil die BEASTIE BOYS-artige Hymne ‚Turn It Up‘. Mal locker ein Ass aus dem Ärmel gezogen mit dem Powercover vom guten, alten ‚The Joker‘ der STEVE MILLER BAND, welches ebenfalls auf ganzer Linie überzeugen kann. Der Bandklassiker ‚Made For Pleasure‘ weckt beste Erinnerungen an RATT oder MÖTLEY CRÜE. Wer dachte, OVERKILL hätten das Patent auf ‚Fuck You‘ inne, hat noch nicht den Lovesong gleichen Namens von VICE gehört. Erweckend!

Ein Höhepunkt jagt den Nächsten. Die Schweden WILDNESS starten mit der Übernummer ‚Shadowland‘ und stehen für fetzigsten, kraftvollsten Hard Rock, der an die stärksten Momente von PINK CREAM 69, PRETTY MAIDS oder DOKKEN erinnert. Vor allem für mich als Showliker und alle Mädels: Endlich durchgehend Matten auf mittlerem alten SANCTUARY-Niveau außer Sänger Gabriel, der mit seinem übermenschlichen Organ jedoch keine optischen Extragimmicks benötigt. Diese Weltklasse wird vom Publikum sofort erkannt und äußerst wohlwollend laut begrüßt. ‚Turning The Pages‘ lässt die ein oder andere Band ebenfalls in Remembrance an die eigene glorreiche Vergangenheit erblassen. Die Zukunft gehört WILDNESS!

So. ‚Here Comes The Party‘ und jetzt wird gepost. POSING, I mean – ya know? MIDNITE CITY lassen die goldenen Zeiten des Hairmetal in Reinkultur wieder auferstehen. Who the fuck are WHITE LION, CINDERELLA oder POISON? Mächtiger Chorgesang überrollt die feieraffine Menge förmlich. ‚You Don’t Understand Me‘ hätte damals bei MTV Dauerrotation bis zum Abwinken bekommen müssen. (Lasst uns 35 Jahre MTV feiern, 15 Jahre Musik 😉 … Anm. d. Red.)

Spätestens jetzt wird klar, dass das Niveau der geladenen Acts locker mit dem ersten Tag mithalten kann, nun sollten sich die Schnappatmung verursachenden Momente weiter bündeln und in ein Inferno der musikalischen Oberklasse münden. ‚Give Me Love‘ beschließt einen überragenden Gig – back atcha: You got our love!

Boah, Freunde der Nacht…Auszeit? Fehlanzeige. JADED HARD präsentiert die Stimme der Stimmen. Neben allem anderen wohlbekannten Schaffenswerk des vokalen Protagonisten MICHAEL BORMANN erwähne ich an dieser Stelle nur LETTER X – ‚Born Into Darkness‘.

Die Männer legen sogleich in einer RAINBOW-mäßigen Liga los mit einem epischen Gitarrensolo, zu dem ich geistig hinter der Bühne JOHNNY GIOELI seinen Brötchengeber AXEL RUDI PELL aufgeregt anrufen sehe. Scheiße auch, was für ein hohes Niveau heute. Michael grinst sich während des überragenden Singens den Arsch ab und verzeiht mir alle – aber das packt mich heute mehr als die letzten AXEL RUDI PELL-Scheiben, ob live oder nicht. Und das will was heißen. An den Keyboards könnte aufgrund seines ebenfalls dauernd grinsenden Aufspiels ein Bruder unseres Mario von MASTERS OF DISGUISE stehen. Mir fällt nebenbei auch gerade auf, dass ich Song für Song die schönsten klassischen Gitarrensolos der Veranstaltung ins Ohr geblasen bekomme.

‚Anymore‘ bietet sich laut einem wahren Ausspruch meines netten bajuwarischen Nebenmannes dafür an, einem Alien die emotionale Bedeutung des Begriffes ‚Hard Rock‘ zu erklären. Eine PRETTY MAIDS-Platte gebe ich dem Fremden auch noch mit auf den Weg nach Hause. Wer hätte gedacht, dass ‚Easy Lover‘ als cooles Cover taugt? Der bombastische Overkill bei ‚Live And Let Die‘ funktioniert vor allem Dank des brillianten Gesangs des Keyboarders.

Was habe ich noch nicht erwähnt? Die Rhythmusfraktion legt natürlich das in metallischen Beton gegossene Fundament, auf dem diese Musik gedeihen kann. Keine Hände, keine Kekse. Alles zusammen kann nur bedeuten: Veranstalter (außer dem H.E.A.T. Team) – ihr seid zu eingefahren, ignorant oder feige, anstatt den Moneyfressern und sogenannten Publikumsmagneten Juwelen wie diese zu booken, die JEDE Audience dieser Welt zum Ausflippen bringen könnten – egal wie groß die Bühne ist. P.S.: AXEL RUDI PELL – zieht euch warm an – der Thron wackelt, wenn nächstes Jahr das neue Album rauskommt.

KEE OF HEARTS kann man als All Star Band bezeichnen und so lassen sich die Profis auch nicht lumpen, der unerreichbaren Klasse der Vorgängercombo zumindest hervorragende Stimmung folgen zu lassen. Die Diskussion, wer jetzt den Song abgefuckt hat, ist eine Comedyeinlage, die diese Profis nur noch sympathischer macht.

Die EUROPE-Gemeinde darf sich zu ‚Open Your Heart‘ in einer überragenden Version, gefolgt von ‚Supersticious‘ räkeln. So, spätestens jetzt ist Schluss mit dem Lattenmessen. Stellvertretend für JEDE Band dieses Festivals werde ich nur noch ungehemmt genießen und nicht mehr die gebotene Qualität vergleichen.

Denn die Musiker scheinen sich heute gegenseitig zu Höchstleistungen anzuspornen, anders ist diese unglaubliche Aneinanderreihung von ejakulativen Höhepunkten nicht zu erklären. HARDLINE rufen anscheinend extra für mich den ‚Doctor Love‘ zu Hilfe. Zu spät, mir kann gerade keiner mehr helfen und Eddy braucht bei der Bandauswahl sowieso keine ärztlichen Ratschläge mehr. Sorry Axel Rudi – no bashing intended – aber Johnny hat heute seinen eigenen Freiraum, um seine Entertainerfähigkeiten zu ungeahnten Höhen zu treiben wie zum Beispiel vor ‚Life’s A Bitch‘. Das Duett mit Keyboarder (und ebenso würdigem Sänger) Alessandro Del Vecchio ist nichts anderes als Musikgeschichte. Drummer Marco Di Salvia macht während ‚Fever Dreams‘ die Death-Metal-Mühle, die nun meinem gewagten Shirt der grandiosen Death-Groover RED GRIN endlich eine Berechtigung verleiht. Notiz an mich selbst: NIE wieder über Johnny albern.

Notiz an Axel: Vielleicht ist es Zeit für einen Sängerwechsel – würde euch beiden möglicherweise guttun. ‚In the Hands of Time‘ zeigt die Band in einer Dynamik, die ihresgleichen sucht. Dies geht halt auch nur mit einem solch perfektem Sound. An dieser Stelle ein dickes Lob für ein Team, das zwei Tage lang Musik besser klingen ließ, als eine Vinylscheibe aus den 80igern auf welcher Stereoanlage der Welt auch immer jemals klingen könnte.

Last but not least zu erwähnen sind Gitarrist Mario Percudani und die wunderbare Anna Portalupi, von deren Performancegesamtpaket ich mich zum doch noch zu einer niederen Zote hinreißen lasse, wenn nicht jetzt, wann dann? Also widme ich ihr den von jedermann erwarteten Hit: You make me ‚Hot Cherie‘. M scusi signorina. Und auch sorry, Karin.

Man kann nicht immer auf ‚180 miles per hour‘ laufen, denkt sich nun TERRY BROCK. Wer jetzt auf einen Verriss wartet, lese bitte andere Gazetten. Denn das Zurückfahren an der Stellschraube mindert keinesfalls die Darbietung, stehen doch Johnnys erstklassige sizilianische Mitstreiter komplett ein weiteres Mal auf der Bühne und unterstützen die STRANGEWAYS-Legende. Zusammen liefern die Musiker in einem ganz anderen, Americana-Country-AOR hardrockigen Gewand erneut deutlichst ab.

Und TERRY? Er mag scheinen wie der leicht autistische Cowboy, doch er besitzt die Stimme, das Feeling und trotz seiner eher schüchterne Art auch das Charisma. Selbstverständlich setzt sich gefühlt die Hälfte des Sets aus STRANGEWAYS-Hits zusammen und langsam wird klar, dass der Gute immer noch eine DER besten Stimmen des AOR sein Eigen nennt. Klar sind nach der Vollbedienung durch HARDLINE viele mittlerweile Müde, dem Alkohol, den Mädels oder beidem angetan, jedoch kapieren es diejenigen, die noch da sind, vollends. Mann, wo ist Haifl, wenn man ihn braucht? (Ups – Anm. d. Red.) Beim letzten Song veredelt Herr Gioeli das Ganze als Duett. Wow. Einfach nur WOW.

Auf zur letzten Runde. Vollgas. Wer packt zu dem grossartigen eigenen Songmaterial in aller Welt den brillanten ‚Silent Soldier‘ von AXE aus? GUILD OF AGES – um ihren Entdecker Bobby Barth (zu CITA Zeiten) zu ehren. Wer um des Allmächtigen Willen würdigt als Headliner seine Vorband MICHAEL BORMANN mit einer Coverversion? Wer überhaupt wäre würdig, diesen famosen Tag abzuschließen?

GUILD OF AGES, die ohne wenn und aber zugeben CITA zu sein, schrauben nochmal heftigst an der Nackenmuskulaturfeinjustierung. ‚Heat Of Emotion‘ und ‚Every Road‘ ergeben potenzierte Gänsehaut im vierdimensionalen Quadrat.

By the way – Männer, die cool aussehen mit Bandanas auf der hübschen Rübe? Da fallen mir spontan nur Mike Muir von SUICIDAL TENDENCIES, ein gewisser Mario ‚Tyrant‘, Bret Michaels von POISON, Hulk Hogan und eben Anthony Trujillo!

Das Fazit zu diesen zwei Tagen ohne Gleichen habe ich bereits mehrfach im Bericht gezogen, sodass eigentlich nur eines zu sagen beliebt:

Liebe H.E.A.T.ler, macht einfach weiter so!

Brüder und Schwestern, die ihr neben allen anderen Vorlieben noch immer auf den unvergänglichen, guten, harten Rock steht, probiert dieses fantastische Festival – welches man ohne Übertreibung als das KIT des Hard Rock nennen könnte – einfach mal aus.