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NOISEM – Cease To Exist

~ 2019 (20 Buck Spin) – Stil: Death/Thrash/Grind ~


Death. Thrash. Grind. Hardcore. In diesen Extreme-Disziplinen sind NOISEM unterwegs, haben ihr Können, im Schwerpunkt: Grind, mit ´Agony Defined´ (2013) und ´Blossoming Decay´ (2015) bereits ganz gut bewiesen. Zugegeben, der erste Eindruck bei NOISEM war stets: Joa, die bewährte CARCASS-Schule mit starkem Hang zu alten INTEGRITY und aktuellen NAPALM DEATH. Wer aber richtig hinhört, merkt, dass die Jungspunde nicht nur technisch versiert sind – sondern auch was von Songwriting verstehen. Und ´Cease To Exist´ ist da nochmals ein deutlicher Qualitätssprung verglichen zu Bisherigem.

Stücke wie ´Sensory Overload´ und ´Downer Hunt´ spielen die Stärken des US-Trios aus Maryland voll aus; teils mit fetten, genussvoll gedehnten Riffs, welche die Historie des Grind-Genres atmen, aber voller Selbstbewusstsein auch BLACK SABBATH und SLAYER huldigen. Eine angenehme Auflockerung im insgesamt nur 22-minütigen Inferno. Geschwindigkeitsfanatiker finden ihr Glück dann in Stücken wie ´Constricted Cognition´ und ´Filth And Stye´. Hier bleibt kein Stein auf dem anderen.

Hervorzuheben ist der Schmackes im Sound. In der Heimatstadt Baltimore der drei Prügelknaben sagt man dazu schlicht „beefy“. Aufgenommen von Kevin Bernsten (u. a. INTEGRITY und FULL OF HELL) und gemastert im Audiosiege-Studio von Altmeister Brad Boatright (ich sage nur: OBITUARY und BLACK BREATH), kommen Liebhaber des gepflegten Blockbuster-Krawalls voll auf ihre Kosten.

´Cease To Exist´ hinterlässt mit zehn Brechern ein Trümmerfeld, das sich als „Hallo, wach!“´ für frühe Morgenstunden ideal per Kopfhörer eignet. Geht direkt ins Blut – erbarmungsloser als zwei doppelte Espresso.

(8 Punkte)


(VÖ: 15.3.2019)