~ 2022 (Relapse) – Stil: Grindcore/Death Metal ~
Gerade das letzte Jahrzehnt war für eine der blutrünstigsten Bands des Extreme Metal besonders fruchtbar. Nach der Neuformierung im Jahr 2010 und dem Comeback-Album ´All Guts, No Glory´ von 2011 waren EXHUMED geradezu dauerbeschäftigt und schafften es seither auf weitere fünf Alben sowie einige Split-Releases (unter anderem mit GATECREEPER), ein Live-Album und eine EP. Ihr aktuell erschienenes Werk ´To The Dead´ soll nun das blutige Vermächtnis der vier Kalifornier in altgedienter Manier fortsetzen.
Seit dem Vorgänger ´Horror´ von 2019 hat sich im Lager der Exhumierten jedenfalls nicht allzu viel geändert. Die Musikalität ist straff und die Produktion so richtig schön fies, ohne jedoch steril zu klingen, und es ist in gewisser Weise auch eine Hommage an die Vergangenheit, da die ehemaligen Bandmitglieder Leon del Muerte, Mike Beams, Matt Widener und Bud Burke eingeladen worden waren, zum Schreibprozess beizutragen. Alle waren damals in irgendeiner Form an der klassischen Albumtrilogie um ´Gore Metal´, ´Slaughtercult´ und ´Anatomy Is Destiny´ (1998 – 2003) beteiligt, ebenso wie an einigen Demos der Band, und ihre ausgewiesene Expertise sollte nun eben nochmals in den Sound der Band mit einfließen.
Einer der besten Momente in der ersten Hälfte von ´To the Dead´ findet sich dann schließlich im Song ´Carbonized´, einem rund dreiminütigen Ripper, der nichts weiter als hämmernde Drums, hektische Riffs und ein Gitarrensolo liefert, das zunehmend aus den Fugen gerät – hier wird der grindcorige Old-School-Einfluss jedenfalls besonders deutlich. ´Rank And Defiled´ hingegen bietet teilweise melodische Death Metal-Prahlerei, die daran erinnert, wie EXHUMED klingen, wenn sie CARCASS spielen, wohingegen ´Lurid, Shocking And Vile´ irgendwo in der Mitte der beiden liegt.
Das Songwriting auf ´To The Dead´ ist wieder einmal genau das, was man von ihnen erwarten würde: eine ausgewogene Mischung aus Wildheit und Eingängigkeit, eben nur gefiltert durch die blutverkrustete Linse von EXHUMEDs bewährter Vision für das Death Metal-Gemetzel.
Die Songs sind vollgepackt mit fauligen Riffs, virulenten Blastbeats und mehr denkwürdigen Momenten, als sie die meisten anderen Grindcore-/Death Metal-Acts jemals in ihrem Leben für sich beanspruchen können, und es entfaltet sich eine makabre Old-School-Brutalität, die sowohl ansteckend ist als auch Spaß macht.
EXHUMED erfinden mit ihrem verfaulten Death Metal und dem schwärmerischen Grindcore das Rad zwar keinesfalls neu, das haben sie auch gar nicht nötig. Sie kennen sich aber nun mal mit dem Leichengestank des DM bestens aus, und ´To The Dead´ ist einfach nur eine weitere unterhaltsame Sammlung schimmeliger Melodien, die sie ihrer beeindruckenden Diskographie hinzufügen.
(8 Punkte)
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