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BLACK FAST – Spectre Of Ruin

2018 (eOne/SPV) – Stil: Thrash Metal


Gehört habe ich den Vorgänger `Terms Of Surrender´, aber hängengeblieben ist ehrlicherweise nichts, denn während ich mir `Spectre Of Ruin` reinföhne, versuche ich Vergleiche zum Vorgänger aufzubauen. Hm, und nun?

Der Vierer aus St. Louis wirkt in seiner Gesamtheit wie ein nie enden wollender ICE. Nach dem ersten Durchgang hat man das Gefühl immer und immer wieder den gleichen Song vorgesetzt bekommen zu haben. Das klingt verrückt, dieser Eindruck bestätigt sich aber mit jedem weiteren Durchgang. BLACK FAST verfahren durchgängig nach einem Motto: Jede musikalische Herausforderung wird durch Gleichförmigkeit eliminiert, um die Identität des Bandsounds nicht in Frage zu stellen. BLACK FAST liefern Thrash Metal, der dem Einfluss des Black Metal unterliegt. Rücksichtslos werden Doppelbassdrums und rasenden Riffs als Grundpfeiler des Sounds manifestiert. Gesanglich tendiert man deutlich in das melodramatische, fast schon hysterische Geschrei diverser Nordlichter. Das „Geschrei“ rundet allerdings das Gesamtbild des Sounds positiv ab.

Die Power der Stücke ist gewaltig. Das Tempo ebenso. Was einen wirklich verwundert ist die schon erwähnte Gleichförmigkeit der neun Songs. Der einzige Song, der nicht nach dem typischen BLACK FAST Schema beginnt, ist `Crescent Aberration`, der auch generell der Exot unter den Stücken bleibt, weil er sich vom grundsätzlichen Aufbau der Melodie und der rasenden Doppelbassdrums unterscheidet. Wer Black Metal verachtet (mache ich), aber von der gleichförmigen Wucht beeindruckt ist, wer auf Songs steht, die einen förmlich überrollen, dem Songtitel und Unterschiede zwischen den Tracks egal ist, wer pure Aggressivität liebt, wer all das auf einem Album vereint haben möchte, bitte, `Spectre Of Ruin` macht das.

`Spectre Of Ruin` ist wie eine Wurzelbehandlung ohne Spritze beim Zahnarzt.

(7 Punkte)