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MOTORJESUS – Race To Resurrection

2018 (Drakkar Entertainment) – Stil: Metal / Classic Rock / Punkrock


Woran der heimische VfL Borussia zum zweiten Mal in Folge gescheitert ist, das versucht nun das Mönchengladbacher Heavy-Kommando MOTORJESUS auf seinem fünften Album: die Qualifikation fürs internationale Geschäft! ‚Race To Resurrection‘ zeigt die zum Trio geschrumpfte Kapelle in verlässlich starker Form: Die Hitdichte ist ähnlich hoch wie auf dem Vorgänger ‚Electric Revelation‘ (2014), bei PS-Boliden wie dem eröffnenden ‚Tales From The Wrecking Ball‘, ‚King Collider‘ oder ‚Casket Days‘ (man genieße die textliche Hommage an Produzent Dan Swanö) kribbelt’s nicht nur im rechten Fuß. Generell sind MOTORJESUS immer dann am überzeugendsten, wenn das Gaspedal ordentlich malträtiert wird – die Rotzigkeit aus SHITHEADZ-Tagen ist immer noch da. Allerdings häufen sich die Querverweise auf einschlägige US-Großacts, nicht nur in der Baukasten-Powerballade ‚The Infernal‘, die so vorhersehbar ausgefallen ist, dass sich selbst NICKELBACK-Freunde angesprochen fühlen dürften. Kalkül schlägt Gefühl.

Am Ende brettert ‚Race To Resurrection‘ trotzdem ohne allzugroßen Gesichtsverlust über die Ziellinie. Im Vergleich zu den komplett belanglos gewordenen VOLBEAT machen MOTORJESUS nach wie vor Spaß, auch weil Christoph Birx und seine Mitstreiter die Kraft des echten Metal noch zu schätzen wissen, wie sie im abschließenden Knaller ‚Awaken The Tyrants‘ nachdrücklich beweisen.

Wir bleiben an Bord.

(7,5 Punkte)