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CLARK TERRY with THELONIOUS MONK – In Orbit

1958/2024 (Craft Recordings) - Stil: Jazz

Der US-amerikanische Trompeter Clark Virgil Terry Jr. soll mit über 900 Aufnahmen der am häufigsten aufgenommene Jazzmusiker sein.

Sein Stern stieg in der Jazz-Szene während der Vierziger- und Fünfzigerjahre Big Band-Ära auf, als er acht Jahre lang bei Duke Ellington beschäftigt war. Zuvor spielte er bereits bei Charlie Barnet und Count Basie.

In seiner Zeit bei Duke Ellington begann er aber auch schon mit eigenen Studioaufnahmen als Bandleader, mit seinem Debüt ´Clark Terry´ (1955) oder ´Serenade To A Bus Seat´ (1957) und ´Duke With A Difference´ (1957).

Kurze Zeit später nahm er am 7. und 12. Mai 1958 in New York ein weiteres Werk, sogar mit Thelonious Monk als Sideman auf. Zur weiteren Überraschung spielte Clark Terry nicht die Trompete, sondern als ein Pionier im Jazz das Flügelhorn.

´In Orbit´ erscheint aktuell in der von „Craft Recordings“ wiederbelebten Reihe „Original Jazz Classics” auf schwarzem Vinyl, in einer rein analogen AAA-Version frisch aufgelegt, natürlich auf 180g-Vinyl in einem Tip-on Jacket und mit einem coolen OBI-Streifen für den Sammler. Das bei RTI produzierte Vinyl wurde durch Kevin Gray von den Original-Masterbändern erstklassig gemastert.

An diesen zwei Session-Tagen spielen der erfolgreiche Clark Terry und der unvergleichliche Thelonious Monk mit dem Bassisten Sam Jones und dem Schlagzeuger Philly Joe Jones zusammen. Clark Terry zeigt sich in absolut hitziger Hochform und Pianist Thelonious Monk eskortiert ihn wie ein tropischer Sturm, wenn sie fünf Originale von Clark Terry vorführen, eines von Thelonious Monk (´Let’s Cool One´), zwei Standards (´Trust In Me´ und ´Moonlight Fiesta´) sowie ein unerwartet beeindruckendes Stück der Songwriterin Sara Cassey (´Very Near Blue´).

Mit dem Titelsong ´In Orbit´ steigt das Quartett im rasanten Bop-Stil ein, Clark Terrys Spiel am Flügelhorn ist unwiderstehlich und Thelonious Monk gönnt sich ein kurzes Solo am Klavier, ehe Philly Joe Jones sein Können am Schlagzeug und Sam Jones am Bass zeigt.

Beinahe einem Trauermarsch gleich agiert ´One Foot In The Gutter´, das selbst von Pianist Thelonious Monk und Bassist Sam Jones nicht aus dieser niedergeschlagenen Stimmung herausgeholt werden kann. Doch die Ballade ´Trust In Me´ zelebriert natürlich in aller Subtilität gleichermaßen diese gewisse Langsamkeit.

Die totale Lässigkeit strahlt allerdings ´Let’s Cool One´ aus der Feder von Thelonious Monk zum Abschluss der A-Seite aus, bei dem sich besonders Philly Joe Jones am Schlagzeug alle Arme und Beine ausreißen kann.

Die B-Seite steigt mit ´Pea-Eye´ abermals in einem beschwingten und flinken Ton ein. Beim improvisationsgewandten ´Argentia´ gesellt sich sogar noch ein äußerst lebhafter Bass hinzu.

Ein gewisser lateinamerikanischer Klang lässt sich hernach bei ´Moonlight Fiesta´ im Wesen eines Duke Ellington nicht abstreiten. Der Uptempo Blues ´Buck’s Business´ sorgt dann ein letztes Mal für ganz aufgeregte Beine und Füße, denn ein abschließendes ´Very Near Blue´ verbreitet eine gedämpfte Stimmung.

(Kleiner Klassiker)

 

Clark Terry – Flügelhorn
Thelonious Monk – Klavier
Sam Jones – Bass
Philly Joe Jones – Schlagzeug

https://www.facebook.com/clarkterryofficial

 

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