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TOLEDO STEEL – No Quarter

2018 (Dissonance Productions) – Stil: New Wave of Traditional Heavy Metal


Großbritannien, das Mutterland des Heavy Metal zeigt sich seit ein paar Jahren wieder von seiner gebärfreudigen Seite. DARK FOREST, SEVEN SISTERS, WYTCH HAZEL, ASCALON, ELIMINATOR, AMULET – es rührt sich wieder was auf der Insel. Auch TOLEDO STEEL, 2011 in Southampton gegründet, dürfen sich zur Speerspitze der New Wave of Traditional Heavy Metal zählen. Nach zwei guten bis sehr guten EPs steht nun das erste Langeisen auf der Abschussrampe. ‚No Quarter‘ zeigt die Qualitäten der tourfreudigen Band in ihrer ganzen Bandbreite.

Stilistisch am ehesten mit JUDAS PRIEST zu ‚Defenders‘-Zeiten zu vergleichen, feuern die Burschen um den deutlich verbesserten Halford/Dickinson-Anbeter Rich Rutter mit einer Treffsicherheit, wie sie zuletzt auch beim führenden PRIEST-Derivat RAM nicht mehr höher war. ‚Behold The Machine‘ ist mit seiner Angriffslustigkeit und dem eingängigen Refrain der perfekte Eröffner, mit ‚Sight Of The Sniper‘ und dem etwas cheesig geratenen ‚Heavy Metal Headache‘ gibt’s weiteres Material für die Freunde der schnelleren Gangart Marke ENFORCER. Doch auch im Midtempo wissen TOLEDO STEEL zu überzeugen. Am meisten in ‚When The Night Draws In‘, das auch auf der jüngsten SAXON nicht abgekackt wäre.

Freunde der eingangs erwähnten Kapellen müssen hier zumindest anderthalb Ohren riskieren.

(7,5 Punkte)