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CORROSION OF CONFORMITY – No Cross No Crown

2018 (Nuclear Blast Records) – Stil: Heavy Metal


Manchmal ist es das Beste, man ist für eine gewisse Zeit für sich allein – dann kann ein neuer Anfang voller Zauber sein. So geschehen mit den Szene-Veteranen CORROSION OF CONFORMITY (C.O.C).

Die seit den frühen 1980ern aktiven Herren aus North Carolina haben in den vergangenen zwölf Jahren als Trio verschlankt auf ihre eigene Art und Weise Doom, Hardcore und Metal gekreuzt, zwei hörenswerte, aber unspektakuläre Alben veröffentlicht. Doch was ihnen jetzt mit Rückkehr von Mastermind und Sänger/Gitarrist Pepper Keenan, zwischenzeitlich im Haupterwerb tätig bei der Allstar-Truppe DOWN, gelungen ist, verdient die abgegriffene Bezeichnung „Comeback“ tatsächlich.

Der Mann, der mit seiner Rekrutierung zu Beginn der 1990er diese damals noch voll auf Hardcore und Metal setzende Band entschleunigte und ihr mit seinem Händchen für lässig-abgehangene Riffs weltweit die Türe zu den Alternative-Diskotheken öffnete, hat die ohnehin hohe Messlatte noch ein Stück angehoben. Mit Keenan knüpfen C.O.C. auf ´No Cross No Crown´ wieder an das letzte gemeinsame Werk der Güteklasse A, ´In The Arms Of God´ (2005), an. Unterschied: Sie sind entspannter geworden, noch souveräner – und sie bekennen sich selbstbewusst ohne falsche Scham zu ihren Ikonen BLACK SABBATH und LYNYRD SKYNYRD. Sind aber nur gezielt orientiert an deren jeweiligen Alleinstellungsmerkmalen (fette Riffs bzw. packende Grooves), nie als Kopie unterwegs. Und sie machen das, was ihre Fans erwarten – zeigen klare Kante, wo es passt: Das Album ist, trotz aller Altersmilde, verschiedentlich mit gesunder Härte garniert; die Lehrjahre in der Reagan-Ära verpflichten nun mal.

Wer also regelmäßig zu den C.O.C-Glanzstücken ´Deliverance´ und ´Wiseblood´ greift, muss sich jetzt nicht mehr grämen, wenn Langeweile droht. ´No Cross No Crown´ ist auf Augenhöhe.

(8,5 Punkte)