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DAMIEN BLACK – Dead Of Winter / SHADOWCAST – The Premonition

~ 2016 (Arkeyn Steel Records) – Stil: US-Metal ~


 

Kostas Athanasoglou und sein Label Arkeyn Steel haben Freunden des klassischen US-Metals schon so manche Sternstunde in Form eines auf CD gehobenen Demo-Schatzes beschert – man denke nur an die fabulösen BLACKKOUT, OMEGA POINT oder SAHARRA. Mit DAMIEN BLACK aus Orlando und SHADOWCAST aus Dayton/Ohio gibt es nun Nachschub für die lechzende Zielgruppe. Wenden wir uns zunächst den Herren aus Florida zu.

1991 gegründet brachten es DAMIEN BLACK auf zwei Demos, von denen nur das erste, ‚Black Reign‘ 1992 offiziell auf Kassette veröffentlicht wurde und umgehend Kultstatus erlangte. Für die aktuelle Veröffentlichung haben die drei verbliebenen Gründungsmitglieder Michael Caruso (v.), Scott Mire (b.) und David Gandia (g.) die Songs beider Demos neu eingespielt, dazu gibt’s die vier ‚Black Reign‘-Lieder in der Originalversion als Bonus obendrauf. Wer von DAMIEN BLACK noch nie gehört hat, dem sei versichert, dass die Band ihren Vorbildern CRIMSON GLORY, QUEENSRYCHE, VICIOUS RUMORS, FIFTH ANGEL und METAL CHURCH in Sachen Technik und kompositorischer Klasse in fast nichts nachstand, auch Herr Caruso musste (und muss) sich vor den Tates, Pilots und Midnights dieser Welt nicht verstecken. Ob Midtempo-Granaten wie ‚The Sky Is Falling‘, halbballadesk-epische Ohrenschmeichler (‚Dead Of Winter‘, ‚Pray For Me‘) oder nach vorne preschende Prachthengste (‚When Darkness Falls‘) – egal wo der Laser hinstrahlt, glänzt pures Gold. Welcher der einschlägig bekannten Festival-Veranstalter dieser Ausnahmeband wohl zum Europa-Debüt verhelfen wird?

(9 Punkte)

Bei SHADOWCAST wird die Hoffnung auf Live-Erlebnisse wohl vergebens sein. Die Band löste sich 1990, zwei Jahre und zwei Demos nach ihrer Gründung, schon wieder auf. Hinterlassen hat sie zeitlosen, teils leicht angethrashten US-Metal, der speziell Freunden von LEATHERWOLF, HELSTAR und der ersten drei FATES WARNING – Alben verdammt enge Unterhosen bescheren dürfte. Vertrackt, aber stets nachvollziehbar, von Nathan Vai wunderbar unaufdringlich gesungen, kommen die acht Songs um die Ecke. Wem bei Melodiebögen wie im tänzelnden ‚Prelude‘, dem getragenen ‚Private Reality‘ oder der Halbballade ‚Puppets Of Destiny‘ nicht warm ums Herz wird, der darf hier und jetzt zu lesen aufhören.

Noch da? Bussi! Auch wenn der Sound bei den letzten drei Stücken deutlich matschiger ist als bei den fünfen zuvor, führt an SHADOWCAST für den Feinschmecker kein Weg vorbei. Efcharistó, Arkeyn Steel!

(8,5 Punkte)