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TAD MOROSE – St. Demonius

~ 2015 (Despotz Records) – Stil: Powermetal ~


Knapp zwei Jahre nach dem ordentlichen, phasenweise sehr guten Comeback ‚Revenant‘ ist den einst so großartigen TAD MOROSE mit ‚St. Demonius‘ tatsächlich nochmal eine kleine Steigerung gelungen (beim Cover-Artwork sogar eine große).

Die neuen Songs der Bollnäser Brigade um Gitarrist/Bandleader Krister „Krunt“ Andersson gehen zwar größtenteils nicht ganz so schnell ins Ohr wie das druckvoller produzierte Material des Vorgängers, dafür dürfte die Halbwertszeit von Krachern wie ‚Where Ignorance Reigns‘ (KING DIAMOND meets JUDAS PRIEST meets LIEGE LORD), ‚The Shadow’s Play‘ (hymnischer Doublebass-Banger) oder ‚The World Is Growing Old‘ (Epic-Doom in Vollendung) umso länger sein. Prachtsänger Ronny Hemlin hat seinen Hang zur Theatralik weitestgehend im Griff, changiert geschickt zwischen Angriffslust und Glockenzauber – viel besser hätte den Mikro-Job auch ein Urban Breed nicht hinbekommen. Für ein absolutes Klassealbum verliert sich ‚St.Demonius‘ leider zu oft in Midtempo-Stotterriffing-Einerlei. Teilweise klingen TAD MOROSE wie eine wenig inspirierte Mischung aus THRESHOLD und SYMPHONY X (‚Forlorn‘, ‚Black Fire Rising‘).

Fazit: Freunde des gepflegten europäischen Powermetals sollten dem heiligen Dämon ihre Ehre erweisen. Auf dem unzweifelhaft eingeschlagenen Weg zu altem Glanz bleibt für TAD MOROSE noch ein Stück (=Album?) zu wandern.

(7,5 Punkte)