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HIGH PRIEST – Invocation

~ 2023 (Magnetic Eye Records) – Stil: Heavy Metal / Stoner/Doom ~


Chicago, Illinois, USA, das ist die Heimatadresse der Nachwuchsmetaller von HIGH PRIEST. THIN LIZZY, BLACK SABBATH, ALICE IN CHAINS – das sind ein Paar der Einflüsse, die die Band nennt. Das klingt recht beliebig, trifft aber zumindest – bis auf die nicht so großen THIN LIZZY-Einflüsse – das musikalische Geschehen ganz gut.

Der Titelsong startet irgendwo im Doom-Bereich, wird dann schneller mit melodischen Gitarren und grenzt aber auch an die dunklen Einflüsse der Besten der Seattle-Generation an. Ich finde irgendwie unter den harten Gitarren noch einen Schuss HAWKWIND’scher Abgespaceheit. ´Divinity´ macht da weiter, wo ´Invocation´ aufgehört hat. Harte Rhythmen gepaart mit melodischem Gesang und viel Power. Interessant, auf jeden Fall.

´Cosmic Key´ gelingt es Dunkelheit, Kraft und Melodie sehr gut zu vereinen. ´Ceremony´ und ´Down In The Dark´sind auch ganz dunkle Musikstückchen mit Hang zum Depressiven und schweren Doom-Geschützen. ´Universe´ klingt von den Gitarren noch verzerrter und hat die SABBATH-Schwere getankt. ´Heaven´ kann zum Schluss noch irgendwo zwischen Doom und spacigem Metal ansetzen und ist ein guter Abschluss.

Was die Band und die Musiker auszeichnet, ist, dass sie zwar erst zwei EPs veröffentlicht haben, aber schon lange befreundet sind, das hört man dem professionellen Zusammenspiel an. Denn die Musik ist teilweise ziemlich komplex, auch wenn gerade der Gesang von Sänger und Bassist Justin Valentino eine gewisse Eingängigkeit erzeugen kann und ein guter Kontrapunkt zum schweren, dunklen instrumentalen Geschehen ist.

Ein hoffnungsvoller Auftakt einer interessanten Band. Ein Antesten lohnt sich auf jeden Fall.

(7,5 Punkte)

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