PlattenkritikenPressfrisch

UNKNOWN MORTAL ORCHESTRA – V

~ 2023 (Jagjaguwar) – Stil: Psych Pop/Rock ~


Das fünfte Album des UNKNOWN MORTAL ORCHESTRA stand von Beginn an unter keinem guten Stern. Sänger/Gitarrist und Songwriter Ruban Nielson zog nach Palm Springs, um seine gesundheitlichen Probleme in den Griff zu bekommen. Das warme Wetter löste zumindest seine Asthma-Probleme. Kurze Zeit später benötigte sein hawaiianischer Onkel infolge körperlicher Leiden Hilfe, so dass er seiner Mutter und seinem Brüder half, von Neuseeland nach Hawaii zu ziehen.

Der gebürtige Neuseeländer Ruban Nielson verbrachte somit die vergangenen Jahre in Palm Springs oder Hawaii und begann unter blauem Himmel neue Lieder zu komponieren. Am Ende wurden es vierzehn Mitsing-Hymnen, die zwischen Cocktailbars am heißen Strand und Hotelpools in der finstersten Nacht entstanden sind.

Ebenso experimentierfreudig wie auf dem dritten Album des UNKNOWN MORTAL ORCHESTRA, als Disco-Elemente im Lo-Fi-Funk-Rock integriert wurden, schwirrten Ruban Nielson diesmal die Siebzigerjahre AM-Radio-Rock- und Achtzigerjahre-Popsongs seiner Kindheit durch den Kopf, die er dereinst gleichfalls unter Palmen und am Swimmingpool hörte. Daher sind die neuen 60 Minuten von ´V´ nicht nur von Pop beeinflusst, vielmehr vom West Coast AOR und hawaiianischer Hapa-Haole-Musik.

Trotz der Vielfalt ist das Doppelalbum ein ausgereiftes und äußerst zusammenklingendes Werk geworden. UNKNOWN MORTAL ORCHESTRA, bestehend aus Ruban Nielson, seinem anderen Bruder Kody Nielson, Jacob Portrait am Bass und Vater Chris Nielson an Flöte und Saxofon, halten natürlich auch dieses Mal ihren Psych-Rock (´Keaukaha´) und Lo-Fi-Rock (´Guilty Pleasures´) bereit, allerdings auch Disco-Funk (´Meshuggah´), Radio-Sonnenschein (´That Life´) und hawaiianische Klänge (´I Killed Captain Cook´).

Andere Musik für die durch die Cocktails bereits vernebelte Stimmung am Swimmingpool haben UNKNOWN MORTAL ORCHESTRA glücklicherweise nicht anzubieten.

(8 Punkte)

 

 

https://www.facebook.com/unknownmortalorchestra


Pic: Juan Ortiz Arenas