PlattenkritikenPressfrisch

ELIMINATOR – Ancient Light

~ 2022 (Dissonance Productions/Cherry Red) – Stil: Heavy Metal ~


ELIMINATOR stürmten als hoffnungsvoller Newcomer bereits 2011 mit der EP ´We Rule The Night´ in die Szene, benötigten allerdings weitere sieben Jahre um ihr abendfüllendes Debüt ´Last Horizon´ vorzulegen. Jetzt nahmen sie sich witterungsbedingt weitere vier Jahre Zeit, um den sehnsuchtsvoll erwarteten Nachfolger einzuspielen, dessen rote Vinyl-Ausgabe im Gatefold-Cover – mittlerweile gewohntermaßen – eine gefühlte Ewigkeit später erscheint.

Wer allerdings in der Zwischenzeit ELIMINATOR bereits gänzlich abgeschrieben hat, befindet sich auf dem Holzweg, da sich die Briten aus Lancaster unterdessen zu einer erstklassigen Stahlcombo entwickelt haben. Ihre Kompositionen umweht natürlich weiterhin der Geist der NWoBHM und vor allem der von IRON MAIDEN, doch ELIMINATOR klingen keinesfalls altmodisch oder völlig den Achtzigerjahren zugewandt und haben auch US Metal integriert.

´Ancient Light´ ist ein zeitloses Werk des Heavy Metal geworden, das ELIMINATOR gemeinsam mit Chris Fielding (CONAN, WINTERFYLLETH, ALUNAH) in den walisischen „Foel Studios“ aufgenommen haben. Das Quintett präsentiert dabei seinen klassischen Heavy Metal mit großer Leidenschaft und mit reichlich Abwechslung, inklusive einer thematisch das Album umfassenden Geschichte.

 

 

Die klassische Eröffnung der A-Seite, ´Arrival´, bietet sich konsequenter Weise auch für künftige Live-Auftritte an eben dieser Position an, mit einem schnittigen Songaufbau, melodischen Gitarrenleads, die im Soloabschnitt auch rasanter angreifen, und einem enthusiastischen Gesangsakrobaten. Eine durchschimmernde, heroische Ausstrahlung breitet sich sogleich über das gesamte Werk aus.

Von einem pumpenden Bass begrüßt, packt das klassische ´Silent Stone´ umgehend jeden Hörer am Schlafittchen und holt die von der Eisernen Jungfrau und ihren ellenlangen Songs enttäuschten Hörer schnell wieder ins Boot. Dagegen gönnt sich das Titelstück einen langsamen, epischen Aufbau, der seinen Höhepunkt wirbelnd auf einer Anhöhe findet.

Von dort aus kann sich ´Goddess Of Life´ mit allerlei Drehungen und Wendungen entfalten. Selbst ´The Sculptor And The Stone Lady´ sieht sich nicht genötigt, schnell zum Ziel zu gelangen und gönnt sich vor diesem noch ein südländisches Akustikgitarren-Break.

Ein unwahrscheinliches Tempo legt allerdings ´Lord Of Sleep, Dreammaster´ zur abermaligen Begrüßung auf der B-Seite an den Tag. Hernach wiegt sich ´The Library´ kurzerhand in der Melodienfolge, um ansonsten sein Ansinnen fortwährend herauszuschmettern.

Das knackige und im Refrain schlicht den Titel singende ´Mercy´ überrascht in seinem Solo-Abschnitt gar mit Tore Østby-artigen Gitarrensalven, während das leicht epische ´Foreverless´ zur Akustikgitarre einmarschiert. Doch ELIMINATOR geraten zum großen Finale von ´Ancient Light´ keineswegs ins Stottern, haben sie schließlich noch das abermals äußerst abwechslungsreich gestaltete ´The Nightmare Of Aeon´ in der Hinterhand.

Lichterglanz.

(8,5 Punkte)

 

https://eliminatorheavymetal.bandcamp.com/album/ancient-light
https://www.facebook.com/eliminatorheavymetal/