PlattenkritikenPressfrisch

SURREALIST – Playing God

~ 1992/2022 (Divebomb Records) – Stil: Tech Metal ~


MASSAKIST wurden 1987 gegründet. Mit einem Vier-Track-Recorder nahmen sie ihr erstes ´Shark Studio Demo´ im Schlafzimmer auf. 1989 konnten sie immerhin im “Dynamic Sound”-Studio ihr Sechs-Song-´Massakist´-Demo aufnehmen. Bis zu ihrer Auflösung im Jahre 1990/1991 kamen noch zwei weitere Demonstrationen hinzu, ´Plagues Of The Mind´ und ´Of All That Is Seen … And Unseen´.

Musikalisch entwickelte sich die Formation im Laufe der Jahre dementsprechend wie andere Gruppen die Szene betraten, von SANCTUARY und SEPULTURA bis PSYCHOTIC WALTZ nährten sie ihre Einflüsse. Leider zeigte kein Label echtes Interesse, so dass sich MASSAKIST eine längere Auszeit gönnten.

Diese dauerte weit über ein halbes Jahr, ehe sie unter dem neuen Namen SURREALIST wieder Feuer fingen, ihre äußerst eigenständige Musik zu spielen. Gitarrist Eric Basler sah in der Zwischenzeit die Musik als sein Ventil, aus diesem schmerzhaften Lebensabschnitt auszubrechen. In jenen Tagen erhielt er von Jeff Loomis und Warrel Dane sogar die Offerte, bei deren neuer Band NEVERMORE vorzuspielen.

Als sich alle Möglichkeiten zerschlugen, war endlich die Zeit für SURREALIST gekommen, von Juni bis Oktober 1992 für günstige 1.000 Dollar in den “Signature Sound Studios” das Album ´Playing God´ aufzunehmen. Gitarrist Eric Basler (MANDRAGORA), Gitarrist Jason Riley, Bassist Jason Koslucher (WICKED FAITH), Schlagzeuger Dan Scott (MANDRAGORA, FEAR-TECH) und Sänger Steve Cozzuol  (MANDRAGORA) spielten ihr Lebenswerk ein.

Songs wie ´False Illumination´ sind eine Wundertüte für Liebhaber von WATCHTOWER, SANCTUARY und TOXIK, doch der Gesang übertrifft jegliche Erwartungen. Steve Cozzuol singt in einem Moment eine John Arch-Gedächtnismelodie, im nächsten Moment um die Ecke gedacht wie Buddy Lackey und letztlich doch wie Steve Cozzuol.

Zwischen den Wundertaten ´A Time Of Sighs´, ´Liquid Destiny´ und ´Sea Life´ gibt es neben instrumentalen Wunderkerzen wie ´Dr. Kevorkian´ auch cineastische Zwischenstücke á la ´Voices Broken´, um das reale Leben abzulegen, ´Acapella Diablo´, um in einen Albtraum zu verfallen, ´Shiny Thing´, um in unserem Unterbewusstsein zu träumen, und ´Entropic Surreality´, um beim Aufwachen dem Traum hinterherzujagen.

Die aktuelle und erstmalige Veröffentlichung von SURREALISTs ´Playing God´ auf einem Silberling enthält als Zugabe noch die Tech-Bomben vom vorhergehenden MASSAKIST-Demo ´Of All That Is Seen … And Unseen´.

(9,5 Punkte)

 

Ähnliche Artikel

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"