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SACRIFICE – Forward To Termination

~ 1987/2022 (High Roller Records) – Stil: Thrash Metal/Hardcore Punk ~


Der rohe Charme und die feurige Unverschämtheit ihres Debütalbums ´Torment In Fire´ von 1985 beschleunigte den Durst der Metaller nach noch schnellerem, verrückterem und bösartigerem Hardcore-Thrash-Metal, und rund zwei Jahre danach gingen die Kanadier SACRIFICE mit Album Nummer zwei sogar aus einem intensiven Reifungsprozess hervor.

Nach wie vor kennzeichneten vorwiegend Elemente sowohl aus der US-amerikanischen, der deutschen, aber auch aus der etwas kleineren heimischen Thrash Metal-Szene ihren Sound, etwa wie ein böses Gebräu aus frühen DESTRUCTION, SLAYER, EXODUS und den kanadischen SLAUGHTER. Allerdings wirkte nun alles wesentlich geordneter und sauberer in Szene gesetzt, wobei die chaotische Rohheit des Vorgängers weitestgehend auf der Strecke blieb.

Schon der einführende instrumentale Titelsong führt direkt hin zur ausgezeichneten Thrash-Abrissbirne made by SACRIFICE, mit seinen hyperschnellen, formverändernden Riffs, und das sich unmittelbar anschließende ´Terror Strikes´ macht gerade dort weiter und besticht vor allem durch die knochenfressenden, hohen Schreie von Rob Urbinati.

 

 

Das folgende ´Re-Animaton´ wartet schließlich mit galoppierenden Rhythmen, mit eingängigen, eher mittelschnellen Riffs und einem vergleichsweise ruhigeren Gesang auf, was den Song weitaus zugänglicher macht, wobei die beiden Gitarristen auch einige beeindruckende Leads ausspucken.

´Forward To Termination´ verliert dadurch jedoch keineswegs an Schwung, da es auch weiterhin etliche Thrash definierende Momente liefert. ´Afterlife´ etwa, die Protonenkanone ´Cyanide´ oder das rund siebenminütige, beinahe schon progressive Epos ´Flames Of Armageddon´.

Mit dem tödlich endenden Duo Infernale um ´Light Of The Dead´ und ´Pyrokinesis´ schlagen schließlich nochmals zwei heftige Blitze ein und bieten eine ganze Reihe an zerstörerischen Riffs und fetzigen Leads.

´Forward To Termination´ punktet aber vor allem aufgrund seiner klar definierten, druckvollen und vehementen Produktion, und die Gitarren erschlagen den Hörer nicht mit ihrer puren Massivität, vielmehr bestechen sie durch Genauigkeit und Raffinesse.

SACRIFICE bieten hier jedenfalls sauberen Thrash, frei von Dreck, aber nicht frei von Aggression, Elan und Robustheit, und die Songs profitieren von dieser Mischung, denn sie unterstreicht die gewachsene und präzise Herangehensweise der Band. Dennoch nicht ganz so stark wie ihr Debüt, das gerade wegen seiner Spontaneität und Rotzigkeit zu begeistern wusste.

(8 Punkte)

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