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CANDLEMASS – Sweet Evil Sun

~ 2022 (Napalm/Universal) – Stil: Doom ~


Die größte Epic Doom-Metal-Band aller Zeiten sind und bleiben CANDLEMASS. Diesen Titel wird ihnen auch so schnell niemand entreißen können, schließlich werden Jahrhundertalben wie ´Epicus Doomicus Metallicus´ (1986) und ´Nightfall´ (1987) diesen Thron auf Ewig verteidigen, ganz gleich in welcher Formation die Gruppe um Anführer/Bassist Leif Edling zu jedem neuen Album und zu jeder neuen Tournee antritt.

Aktuell steht der schwedischen Legende nach dem Vorgänger ´The Door To Doom´ offiziell zum zweiten Mal Johan Längquist vor. Gleichwohl hat er sich natürlich als Session-Sänger des Klassikers ´Epicus Doomicus Metallicus´ längst in den Annalen verewigt. Zudem entspricht die gegenwärtige Formation großartiger Weise weiterhin dem Line-up des ´Nightfall´-Klassikers, ohne Messiah Marcolin natürlich.

 

 

´Sweet Evil Sun´ versucht sich dementsprechend anno 2022 in der Weiterentwicklung eines Jahrzehnte alten Sounds, der von Songs wie ´Solitude´, ´A Sorcerer’s Pledge´ und ´Demon’s Gate´ sowie vielen anderen geprägt wurde. Natürlich gibt es kein zurück in das Jahr 1986, doch etliche Verweise und ein stimmlich, mit einem raueren Gesang dem Songmaterial gewachsener Sänger finden ihren Widerhall.

Der Opener ´Wizard Of The Vortex´ steigt mit seinem Saiteninstrumentarium ganz traditionell ein, ganz im klassischen CANDLEMASS-Schwing, der erst im Refrain zu singen beginnt. Der Liedausklang wird hingegen verschleiert leise besungen: „I’m the wizard of the vortex. I’m the omen, I’m the sign. I’m the wizard of the vortex. I’m the symptom of our times.“

Der folgende Titeltrack ´Sweet Evil Sun´ ist eher der flott doomige Hardrock für die Massenbegeisterung, während der Krieg, der alle anderen beenden soll, der ´Angel Battle´ mit Feuer-Riffs zum Erwecken der Massen antritt – und eine Stimme am Ende sprechen lässt: „I saw the hordes of heaven, majestic and noble. Victorian swagger, bringing destruction to souls, beast and mortal. And the last city fell, with thunderbolts, cast from the eyes of the angels. Who relentless and worthy, walked the face of the earth only to erase what was left of humankind. And that was my dream.“

Zum teils theatralisch anmutenden ´When Death Sighs´ eilt überraschend zur Unterstützung Jennie-Ann Smith von AVATARIUM im Refrain an das Mikrofon. Dagegen ist das bereits rhythmisch mitreißende ´Scandinavian Gods´ ein echter Tribal-Song für die Götter. Das nächste Riff-Feuerwerk entfacht ´Devil Voodoo´ mehrmals in seinem Verlauf nach einer kurzen Einleitung durch die Akustikgitarre. Das Stadion-taugliche ´Crucified´ besitzt allerdings ebenfalls das notwendige Riff-Feuer, ehe sich ´Goddess´ als die letzte Göttin dieser Vorstellung eher träge vorstellt.

(8 Punkte)

 

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Pic: Linda Akerberg