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MOSH-PIT JUSTICE – Crush The Demons Inside

~ 2022 (Punishment18 Records/Cargo) – Stil: Thrash Metal ~


Der wütende Gorilla ist wieder da. Seit ihrem ersten Album 2013 begleitet er die bulgarischen Thrasher, Seitdem ist er jetzt schon zum sechsten Mal zu sehen, wie er den Kampf für die gerechte Sache annimmt. Und er ist noch genauso wütend, wie zu Beginn seiner Existenz. Apeshit, so heißt der pelzige Genosse, wie mir Bassist Mariyan Georgiev erzählt, sollte doch kaum Gründe haben für so viel Zorn. Kommt er doch vom Schwarzen Meer, Ferienlande sondergleichen, wie ich mich an meine Kinderzeit erinnere. Andererseits ist Bulgarien ein Land, in dem immer noch Korruption grassiert, viele Menschen in Armut leben. Wenn man dann viele Bulgaren sieht, die hier für einen Hungerlohn schaffen, oder Frauen, die in Deutschland mehr oder minder freiwillig in der Prostitution landen, versteht man warum King Kongs kleiner Bruder und seine Kumpels von MOSH-PIT JUSTICE so wüten.

Während Apeshit also um sich schlägt, machen MOSH-PIT JUSTICE Musik. Sie sind ungezügelte Thrash-Power. Sie prügeln ohne Kompromisse. Gerne mal in High-Speed, aber sehr gerne auch mit gebremstem Tempo. Die Wurzeln sind die klassischen, mal klingt EXODUS durch, mal METALLICA, an anderer Stelle DEATH ANGEL. Und nach der geschickten Einleitung des Openers ´A Moment Of Silence´, an dem so gar nichts still ist, klingen gar SLAYER durch. Das paßt aber zur Beschreibung eines Feldes am Ende einer Schlacht.

Gang-Shouts zur Auflockerung und ein paar melodische Leads zur Erholung sorgen für die nötige Abwechslung. Georgys Gesang ist immer noch prägnant, und ja, in hohen Lagen klingt er speziell. Das sorgt aber für diese spezielle Eigenheit, die eine Band, eine Platte erst spannend macht. Einzig ein paar akustische Momente, wie auf dem Vorgänger zu finden, die könnte man hier vermissen. Auch wenn ich solche liebe, hier fehlt mir tatsächlich keiner.

So gehört ´Crush The Demons Inside´ für mich sicher zu den Höhepunkten des ablaufenden Jahres im Prügel-Gewerbe. Dort kandidieren sie neben TANKARD und TRAITOR auf einen Spitzenplatz in den Playlisten. Insgesamt ist dieser Dreher für mich sogar noch eine Winzigkeit stärker als der Vorgänger. Auch ohne Strandbesuch an der Schwarzmeerküste.

Vinylfans dürfen sich übrigens auf November freuen. Dann folgt noch eine Ausgabe bei unseren Freunden von „Doc Gator Records“.

(8,5 Punkte)

https://mosh-pitjustice.bandcamp.com/album/crush-the-demons-inside-2