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BELPHEGOR – The Devils

~ 2022 (Nuclear Blast) – Stil: Blackened Death Metal ~


BELPHEGOR sind eine Band, die sicherlich keine allzu große Einführung braucht. Die österreichischen Blackened Death Metal-Titanen haben im Laufe ihrer Karriere die Grenzen ihres Sounds stets verschoben und sich als Kraftpaket im Genre schon vor langer Zeit fest etabliert. Nachdem sie in den 2010er Jahren die beeindruckenden ´Totenritual´ und ´Conjuring The Dead´ veröffentlicht hatten, kehren sie nun nach einer fünfjährigen Pause zurück – mit ihrem bereits 12. Werk, das sich aus acht neuen Songs plus einem Bonustrack zusammensetzt.

Der Eröffnungstrack und Titelsong startet dann auch gleich los, mit einer eisigen Dissonanz, wuseligen Tremolo-Passagen und den markanten, wilden Vocals von Mastermind Helmuth. Das Tempo ist im Vergleich zu den Vorgängeralben stark gedrosselt, was dem Sound BELPHEGORs eine neue Schärfe verleiht. Dagegen feuert das folgende ´Totentanz – Dance Macabre´ wie eine Kugel in der Eröffnungssalve und hält während seiner gesamten Spieldauer ein konstant schnelles Tempo, das vor allem auf einer unglaublich intensiven Schlagzeug-Performance beruht.

 

 

´Virtus Asinaria – Prayer´ ist hingegen wieder ein schleppender Song, mit vielschichtigen Gitarren und einer grüblerischen, höllischen Atmosphäre. Hier liegt auch zweifellos eine der größten Stärken von ´The Devils´, denn das Album ist weit nuancierter, insbesondere aufgrund der langsameren Kadenz in vielen seiner Songs. Zudem sorgen einige wirklich gut entwickelte Refrains und Pre-Chorus-Segmente dafür, dass die Stücke besser haften bleiben, wie etwa bei ´Kingdom Of Cold Flesh´ oder dem herausragenden ´Damnation – Höllensturz´. Der Song erhöht das Tempo noch einmal deutlich und wird von einer bombastischen Basslinie getragen, die über die rund fünfminütige Laufzeit hinweg besonders hart zuschlägt.

Der Bonustrack ´Blackest Sabbath 1997´ ist schließlich eine neue und spezielle Kombination der beiden Stücke ´Blackest Ecstasy´ und ´Blutsabbath´ vom 1997 erschienenen Album ´Blutsabbath´, und schließt das Album somit mit einer gewissen Vertrautheit ab.

Eine völlige Neuerfindung nach einem derart langjährigen Bestehen mag für die meisten Künstler eine Katastrophe bedeuten, aber der Wunsch, die bereits etablierten Grenzen zu überschreiten, kann durchaus auch eine neue Ära des Erfolgs einleiten. Während BELPHEGOR nie eine Band gewesen ist, die sich in formelhafte Songwriting-Praktiken eingelebt hat, ist vor allem ihre Fähigkeit, ständig innovativ zu sein, ganz sicher ein Verdienst dafür, warum sie weiterhin eine derartige Wertschätzung und Beachtung finden. ´The Devils´ verkörpert diese Arbeitsmoral jedenfalls ganz vortrefflich und gehört zweifellos zu den Highlights im Bandkatalog!

(7,5 Punkte)

https://www.facebook.com/belphegor


(VÖ: 29.07.2022)
Pic: Beliath

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