~ 2022 (Independent) – Stil: Cinematic Prog Art ~
Während sich Nerissa Schwarz auf ihrem 2016er Solo-Debüt dem Kreieren von Film-Scores zu imaginären Kindheits-Movies widmete, beschäftigen sich die neun Kompositionen auf dem Nachfolger ´New Eyes For Laika´ mit künstlicher Intelligenz.
Abermals hat sich die Komponistin und Produzentin, die bereits mit FREQUENCY DRIFT acht Alben veröffentlicht hat, auf ihre E-Harfe gestürzt, um neue Klangwelten zu erzeugen. Neben gewöhnlichen und innovativen, neben von Effektpedalen unterstützten experimentellen Harfenklängen integriert sie auch Klavier und spacige Synthesizer.
Bereits ´Making Plans In The Dark´ legt seine Betonung auf eine gewisse elektronische Monstrosität, die für Freude und Spannung auf der imaginären Leinwand des Kopfes sorgen. Daher bewegt sich ´On Blackout Avenue´ zur Verfeinerung zwischen Electronica und Ambient. ´Olimpia’s Rage´ pulsiert anschließend regelrecht in der Electronic- und Leinwand-Welt, während sich die Finsternis sowie die nordische Kälte als auch Schwere in ´Memories Of Being Made´ durch Tastenklänge und Verzerrer Eintritt verschaffen.
Schwebend verläuft die Albummitte durch ´Raised Like A Daughter´. Wiegend will dagegen ´My Little Polymath´ die Unterhaltung zum Stummfilm im Hirn in diesem Sinne weiterbringen, doch die Schwere der Komposition lässt nicht locker. Mit Klavier und mächtigen Orgelklängen versucht es der Titelsong ´New Eyes For Laika´.
Unter karger Beleuchtung offenbart sich auf dem Wandschirm schließlich ´Europa Waiting´, ehe sich die letzten Klänge samt ´Making Plans For Departure´ wuchtig auspendeln und das Traumkino beschließen. Abermaliger Einlass erfolgt allerdings nur mit Ticket, am späten Abend, in der tiefen Nacht oder am frühen Morgen.
(8 Punkte)
nerissaschwarz.com
facebook.com/nerissaschwarzmusic
https://frequencydrift.bandcamp.com/album/new-eyes-for-laika
Ebenfalls lesenswert:
