TERROR – Pain Into Power

~ 2022 (End Hits Records) – Stil: Hardcore ~

53 Sekunden und der Opener ist Geschichte. 168 Sekunden und der längste Song, der finale, ebenso. Nach weniger als 20 Minuten ist das Hardcore-Highlight des Jahres einfach zu Ende und steht schon in den Geschichtsbüchern. Länger benötigen TERROR aus Los Angeles nicht.

Das Quintett um Sänger Scott Vogel, die Gitarristen Martin Stewart und Jordan Posner, Bassist Chris Linkovich und Schlagzeuger Nick Jett ist 20 Jahre nach Bandgründung wieder genauso wütend wie anno 2002, auf ihrem achten Studioalbum ebenso aggressiv wie im gewalttätigen Frühling ihrer Musik.

Die Blutstropfen kugeln sich an der Decke, wenn sich die Tür zum Proberaum einer der einflussreichsten und legendärsten Gruppen des Hardcore öffnet. Für ´Pain Into Power´ kehrt sogar ihr ehemaliges Gründungsmitglied Todd Jones, der dereinst auch NAILS aus der Taufe gehoben hat, wenigstens auf den Produzentensessel zurück und setzt sich neben Matt Hyde (SLAYER, HATEBREED, DEFTONES) ans Mischpult. Und so erreicht das Aggressionslevel in Drummer Nick Jetts „Jet To Mars Studio“ die gewisse Intensität von TERRORs early works.

Der Sound hämmert massiv gegen die Wand, die Jungs drehen völlig auf und am Rad. Auch wenn Scott Vogel versucht, der Jugend positive Vibes entgegenzubrüllen, fällt ihm dies bei allem persönlichen und gesellschaftlichen Dilemma schwer („So I prepare for the worst.“). Er kotzt die nicht nur US-amerikanischen Probleme von Sucht, Gewalt und Vorurteilen heraus (´On The Verge Of Violence´), wirft den Institutionen Korruption vor (´Outside The Lies´) und ruft seine Hardcore-Brüder zur Solidarität auf (´Unashamed´). Dass bei ´The Hardest Truth´ Todd Jones einen Gastauftritt einschmeißt, bei ´Can’t Help But Hate´ CANNIBAL CORPSE-Sänger George „Corpsegrinder“ Fisher sowie bei ´Unashamed´ YEAR OF THE KNIFEs Madison Watkins und INITIATEs Crystal Pak noch schnell Hier rufen, macht keinen Unterschied, nach 1.099 Sekunden ist ohnehin Schluss.

(8,5 Punkte)

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Pic: Errick Easterday