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KITE PARADE – The Way Home

~ 2022 (White Knight Records/Just For Kicks Music) – Stil: Pop-Prog-Rock ~


Andy Foster ist ein echter Multi-Instrumentalist, dem es bislang verwehrt schien, in der Öffentlichkeit größer in Erscheinung zu treten. Früher spielte er bei den Grenadier Guards, zuletzt nur noch als Alleinunterhalter auf Kreuzfahrtschiffen.

Gemeinsam mit BIG BIG TRAIN-Produzent Rob Aubrey ging der englische Künstler jetzt endlich die Produktion seines ersten Studioalbums an. Dabei übernahm er natürlich höchstpersönlich den Gesang und die Gitarren, Bass und Saxophon sowie die Keyboardprogrammierung. Einige Freunde wie Russell Milton und Andy Marlow am Bass sowie Roger Xavier an der Gitarre gaben zudem ein kleines Gastspiel. Hinter das Schlagzeug setzte sich bei fünf der sieben Kompositionen sogar Nick D’Virgilio (SPOCK’S BEARD, BIG BIG TRAIN) und bei den restlichen beiden Joe Crabtree (WISHBONE ASH).

Den Namen KITE PARADE wies Andy Foster dem Projekt nach einem Würfelspiel zu. Die Kompositionen des Debüts ersann er in den vergangenen Jahren, ohne allzu sehr auf den Einfluss seiner Jugendhelden wie UFO, THIN LIZZY und VAN HALEN oder GENESIS, YES und SUPERTRAMP zu schielen. In aller Eigenständigkeit spielen die Songs ihr Talent im poppigen und modernen Prog Rock aus und enden dabei keinesfalls in süßlich poppigen sowie in schmalzigen Abgründen dieser Musikkategorie. ´The Way Home´ ist demnach weder dem Poprock noch dem Prog Rock endgültig zugetan.

Musikliebhaber von IT BITES und ASIA, FROST* und LONELY ROBOT, FLYING COLORS und BIG BIG TRAIN dürften allerdings an diesen modernen, aber niemals aufdringlichen Kompositionen Gefallen finden, denn sie werden auf kleine, siebenminütige Hymnen zur Begrüßung (´Letting Go´) und ein beinahe fünfzehnminütiges Epos zum Finale stoßen (´Stranded´). Dazwischen sind kürzere Kompositionen anzutreffen, auch einige leicht dunklere (´Strip The Walls´), die sich allerdings ebenso mit ausgefallenen Gesangsdarbietungen hervorheben (´Going Under´). Eine Ballade (´Suffer No Longer´), ein akustisch geprägtes Stück (´This Time´) sowie ein melodisches Lied ganz im Sinne der Achtzigerjahre (´The Way Home´) gehören selbstverständlich auch zu dieser Songsammlung.

Somit dürfte Andy Foster aus Somerset nach der Veröffentlichung von ´The Way Home´ bereits in naher Zukunft kein unbekannter Musiker mehr sein.

(7,5 Punkte)

https://www.facebook.com/KiteParadeMusic

https://kiteparade.bandcamp.com/album/the-way-home