~ 2022 (Metal Blade/Sony) – Stil: Heavy Metal ~
Mit ihren bisherigen zwei Veröffentlichungen, ´A Funeral For The World´ (2017) sowie ´The Poisoner´ (2019), konnten SANHEDRIN die Untergrundgemeinde ziemlich beeindrucken. Mit dem Wechsel zu einem der legendärsten Metal Labels der Welt, „Metal Blade Records“, nehmen sie gleich einige Aufstiegsstufen auf einmal.
Das Trio aus Brooklyn, um Frontfrau Erica Stoltz, hat seinen eigenwilligen Stil beibehalten, nur einige kleine Parameter in ihrem eigenen Klangkosmos verändert, bzw. verschoben. Der grundsätzliche Stil aus Siebziger Hard Rock, klassischem Heavy Metal der frühen Achtziger und einigen okkulten Versatzstücken, hat sich dahingehend verändert, dass man dem klassischen Heavy Metal mehr Raum zugesprochen hat, das spärliche okkulte noch etwas verringert und sich noch mehr auf mitreißende Melodien und galoppierende Riffs konzentriert hat. Trotz dieser minimalen Veränderungen ergänzt dieses dritte Album die beiden Vorgänger zu einem musikalischen Gesamtbild einer Band, die eher ihren Instinkten folgt als vorgegebenen Stilformaten.
Zwar sind acht Songs nach knapp drei Jahren Wartezeit etwas knapp bemessen, aber in Anbetracht der Klasse ist dieser Aspekt somit vernachlässigenswert. Schon mit dem drückenden Opener ´Correction´ zeigt sich die Hinwendung zu mehr metallischen Riffs, was für meine Begriffe die richtige Entscheidung war. Dagegen geht man bei ´Code Blue´ etwas experimenteller vor, wobei der Track auch eine engere musikalischere Verbindung zu den Vorgängern bereithält. ´Hero`s End´ ist einer der Tracks, der dem klassischen Seventies Hard Rock mit sanften okkultischen Passagen Tribut zollt. Sehr geile Nummer, gerade mit dieser intensiven Gitarre. Gesanglich hat sich Frau Stoltz ebenfalls etwas breiter aufgestellt, nutzt nun ihre komplette stimmliche Weite, was die Stücke enorm aufwertet. Gut zu hören bei ´Lost At Sea´, wo sie gesanglich ganz anders agiert wie bei den meisten anderen Stücken des Albums. Mit ´Scythian Women´ geht es in einem guten Tempo nachvorne und die NWoBHM-Einflüsse sind nicht zu überhören. Eine klassische Hymne mit Fist-in-the-Air Charakter.
`Lights On´ ist ein klasse Album des Trios, das sich seinen eigenen Sound zurechtbastelt und seinen Grenzgänger-Status zwischen Hard Rock und Heavy Metal weiterhin beibehält.
(8,5 Punkte)
(VÖ: 4.03.2022)
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