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ALAN PARSONS – The Neverending Show: Live In The Netherlands

 ~ 2021 (Frontiers) – Stil: Symphonic Pop Rock ~


Nomen est omen, werden manche aufstöhnen. Überraschend oder auch nicht, hat der alte Recke Alan Parsons gleich zwei Sets von Live-Konzerten in den Niederlanden herausgebracht. Mit DVD und so, ziemlich opulent. Ich war da nie der große Fan, aber ´Tales Of Mystery And Imagination – Edgar Allen Poe´ war 1976 schon großartig und cool und auch danach gab es immer wieder einige musikalische Glanzlichter. Irgendwann hat sich dann aber viel wiederholt und es wurde seichter und beliebiger.

Nun also live. Alan Parsons ging ja oft der Ruf voraus, eher im Studio seine Stärken zu haben. Schon als er für THE BEATLES oder PINK FLOYD und ´The Dark Side Of The Moon´ produktionstechnisch aktiv war. Viele bekannte Songs sind auf der Veröffentlichung enthalten, auch manches weniger sonst im Mittelpunkt stehende. Und als alter Produzent ist Alan immer noch auch live ein Perfektionist. Was einer spontanen und lebendigen Live-Aufnahme jetzt nicht so entgegen kommt, aber inzwischen Mainstream ist. Möglichst detailgetreu wie auf den Studioplatten ist bei den meisten die Devise und das hat den Reiz von Live-Platten zumindest für mich deutlich vermindert.

´Don’t Answer Me´ ist der erste Hit, der einem über den Weg läuft. Eher poppig. Dafür klingt ´Time´ wie ein Peter Gabriel-Stück. ´The Raven´ sorgt für Gänsehaut, wird aber eher in Medley-Form etwas lieblos abgehandelt.  Mit ´I Robot´ folgt ein weiterer Klassiker. Bombastisch, elektronisch, aber weit von der Innovation und dem avantgardischen Ansatz von anderen elektronischen Pionieren wie KRAFTWERK entfernt.

Als Best Of oder Querschnitt durch das Parson’sche Schaffen ganz gut geeignet. Wenn man das braucht. Viel Neues wird nicht musikalisch übermittelt. Das war aber auch sicher nicht gewollt und/oder erwünscht.

Also insgesamt irgendwie doch Musik von gestern für Leute von gestern. Aber irgendwie sind wir ja alle Leute von gestern. Aber so richtig von gestern fühle ich mich dann irgendwie doch nicht, um hier in Begeisterung auszubrechen.

(Ohne Wertung)