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ANAHATA – Auspicious Atavism

~ 2021 (Independent) – Stil: Epic Metal ~


Drei Recken sitzen am Lagerfeuer und brüten über ihren weiteren musikalischen Werdegang. Bislang waren sie eher dem Black Metal in irgendeiner Form verbunden, doch die Zeit ist reif für traditionellen Heavy Metal. Stahl auf Stahl im heißesten Feuer gießen.

2020 lungern der australische Gitarrist Jack Heath, der englische Sänger Ioan Tetlow (SOLDIER-TOWER) und der kanadische Gitarrist/Bassist/Schlagzeuger Kyle Brickell (ISABRUT) wenig reell, vielmehr virtuell zusammen und erschaffen mit ANAHATA eine neue Formation, die Freunde des traditionellen und des epischen Heavy Metal umgehend entdecken werden wollen.

Bei Epic Metal muss im Falle von ANAHATA nicht gleich noch ein obskurer oder ein kauziger Faktor miteinbezogen werden, ebenso müssen nicht gleich MANILLA ROAD erwähnt werden. ANAHATA sind gleichwohl eine Entdeckung für den Epic Metal-Jünger, etwa für den von ETERNAL CHAMPION und GATEKEEPER.

ANAHATA haben heroische Songs mitgebracht, sozusagen Solar Metal, denn ihr Name war auch mal SOL-ANAHATA. Die unbesiegbaren Sonnenkrieger, schließlich bedeutet „Anahata“ im altindischen Sanskrit „unverletzt und ungeschlagen“, schlagen die Brücke vom Buddhismus bis zur Sage von König Artus.

Eine instrumentale, sinfonische Einführung (´The Atavist´) und ein längerer instrumentaler Ausklang (´Death Of A Hero´) rahmen die Songsammlung von insgesamt einer knappen Stunde ein. Bereits das Lied ´Imperium´ erfreut sich als kleine, galoppierende Schlachthymne. Beim folgenden Hymnensammeln muss als weiterer Höhepunkt ´Strength Through Steel´ hinzugerechnet werden, mit einem Abgeh-Part, bei dem auch kurzerhand die musikalischen Ursprünge durchblicken. In ´Hierophany´ fallen im weiteren Verlauf sogar alle Fesseln, so dass sich Tremolo-Picking zu Klar- als auch Growlgesang am Feuer zeigt. Die Hymne ´Son Of Fate´ sticht ebenfalls heraus und muss ihre Erwähnung finden. Zwischendurch ertönt sogar mit ´Hymn To Lykeios´ ein mittelalterlicher, choraler und getragener Hymnen-Gesang. Etwas aus der Reihe tanzt die eher traditionell metallische, beinahe hardrockige Nummer ´Zero (Beneath The Mountain)´. Mit Akustikgitarre und Geige steigt dagegen ´Forefathers´ nochmals ins Getümmel ein, während ´The Thunderer´ umgehend zur Attacke ruft.

(7,5 Punkte)

https://sol-anahata.bandcamp.com/album/auspicious-atavism