~ 2020 (Sireena Records) – Stil: Progressive Psychedelic Rock ~
Nach einem Jahr im Studio präsentieren sich RUBBER TEA als Bremens hoffnungsvoller Newcomer. Acht musikalische Kurzgeschichten bilden die Rahmenhandlung des Debüts ´Infusion´. Dabei greift das Quintett für seinen lyrischen Ideenfundus vereinzelt auf nicht unbekannte Schriftsteller zurück: Edgar Allan Poe (´On Misty Mountains´), Heinrich Heine (´In Weeping Waters´) und E. T. A. Hoffmann (´Storm Glass´). Ausgefallenes sowie klassisches Instrumentarium setzt obendrein zur altertümlichen Stimmung einiges zu: Saxofon, Trompete, Flöte, Moog, Sitar, Cowbell, Djembe und Vibraphone, selbstredend auch elektrische und akustische Gitarren, Fretless-Bass, Synthesizer und Orgel.
RUBBER TEA spielen dabei keine leichte Kost, offerieren vielmehr vertonte Gedichte zum Versinken. Was sich in den Songs mit literarischem Hintergrund bereits abzeichnet, trifft gleichwohl auf die anderen Kompositionen zu. Das Instrumentarium huscht genauso schnell aus dem sowie in das Soundbild wie die auffallenden Auftritte von Sängerin Vanessa Gross im Scheinwerferlicht.
Wer den Tonfolgen – von Jonas Roustai (Gitarre), David Erzmann (Bass), Lennart Hinz (Keyboards, Vocals) und Henri Pink (Drums) gespielt – offen gegenüber tritt, wird mühelos in die Welt von RUBBER TEA eintauchen können. Wer PINK FLOYD, GENESIS und JEFFERSON AIRPLANE entdeckt, wird im nächsten Moment noch weitaus mehr heraushören. Und so tragen die Musiker und ihre Instrumente den Siebzigerjahre Prog und Psychedelic Rock von Bremen hinaus in die Welt der Gegenwart.
Die erste Stufe zu den Traumwelten von RUBBER TEA ist gezündet.
(7,5 Punkte)
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