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ETERNITY – To Become The Great Beast

~ 2019 (Soulseller Records) – Stil: Black Metal ~


Norwegens ETERNITY, eine lose Sammlung verdienter Szene-Größen um Frontman Evighet, kehren mit dem zweiten Album ´To Become The Great Beast´ zurück. Nichts Außergewöhnliches – außer, dass 13 Jahre vergangenen sind, seit dem Debüt. War es das Warten wert?

Erstmal ist erwähnenswert, dass Blasphemer (ex-MAYHEM, jetzt VLTIMAS) den Bass bedient. Erwartet aber bitte kein progressives Saitenhexen wie bei MAYHEM und VLTIMAS zuletzt. Nein, ETERNITY stehen für eine sehr kontrollierte Version von Old-School Black Metal. Dafür spricht auch die Beteiligung von NOCTURNAL BREED-Leuten. Alles erinnert an die frühen Neunziger, an EMPEROR auf der EMPEROR/ENSLAVED-Split – abzüglich der Keyboards. Typischerweise tanzt eine Gitarre auf der fetten E-Saite rum, während eine zweite Gitarre die Melodielinie darüber spielt. Dazwischen immer mal wieder: fette Powerchords. Nicht selten mit der räudigen Punk-Metal-Ausrichtung junger SLAYER und KREATOR. Das funktioniert gut, denn die Riffs sind ziemlich gut. Heißt aber auch: Es gibt nicht viel Neues hier. Ihr könntet euch auch ´Show No Mercy´ beziehungsweise ´Pleasure To Kill´ genannter Originale anhören.

Trotz des hohen Niveaus: Die zweite Hälfte des Albums ist sogar noch stärker, weil interessanter als die erste. Erlebt man nur sehr selten. Insbesondere die letzten drei Songs von ´To Become The Great Beast´ sind klasse, weil kreativer und klarer ausdefiniert. ´Empire´ avanciert womöglich zum kleinen Lieblingssong des Jahres. Auch erwähnenswert ist das Eröffnungsriff in ´Nine Magic Songs´. Was für ein Haken!

Braucht man für so ein amtliches Teil wie ´To Become The Great Beast´ nun wirklich 13 Jahre? Nicht zwingend. Aber Black Metal bezahlt keine Rechnungen… So ist das nun mal mit Feierabend-Projekten.

(8,5 Punkte)


(VÖ: 13.09.2019)