PlattenkritikenPressfrisch

ATTAKK – Riding The Dragon

~ 1988-1991/2019 (Lost Realm Records) – Stil: US Heavy Metal ~


Der japanische Gitarrist Hideo Inakuma machte sich 1994 auf den Weg nach L.A. und nahm Gitarrenunterricht bei Craig Turner, einem Schüler von Randy Rhoads. Im Jahre 1986 wurde er Roadie von LOUDNESS und traf ein Jahr später auf einer Tournee mit CINDERELLA und POISON Sänger Dean Kohn, mit dem er erste Ideen für die Band ATTAKK entwickelte. Während er einige Zeit in Japan verbrachte, arbeitete er unter den Bandnamen ATK und ATTK. Zurück in den Staaten wurde Schlagzeuger Jonathan Vallen engagiert und sein japanischer Freund Eiji Tani flog für das erste Vier-Song-Demo extra ein. Zwischenzeitlich war Sänger Dean Kohn auch ein Wunschkandidat für den Platz am Mikrofon bei LOUDNESS.

Zumindest eine Indie-Plattenfirma biss 1989 an und offerierte ATTAKK für ihr Debüt einen Plattendeal. Mit einem neuen Sänger, Dave Anthony, neuen Schlagzeuger, Steve Pokory, und dem Studiobesitzer Gary Lee am Bass produzierte Inakuma das einzige ATTAKK-Mini-Album. Und mit genau diesen sechs Songs eröffnet die Wiederveröffentlichung ´Riding The Dragon´ über „Lost Realm Records“ ihren Reigen. Es folgen die drei Songs des letzten Demos aus 1990 sowie die drei Songs des allerersten aus 1988, so dass die Songs ´Attakk!´ und ´Thunder In The Night´ in zwei Versionen vertreten sind. Der finale Song ist eine Live-Aufnahme des letzten Line-ups (´Let Me Out/Thunder In The Night´).

Da die Erstveröffentlichung des Labels aus 2016 umgehend ausverkauft war, erscheint in diesen Tagen schlichtweg eine Neuauflage der Werkschau über die US-amerikanischen Melodic Metaller mit japanischem Gitarristen, dem die Vorliebe für Randy Rhoads und Eddie Van Halen anzuhören ist. Daher ist bei den Songs auch kein klassischer US Metal der Achtzigerjahre zu erwarten, sondern eher ein früh ausgeprägter US Heavy Metal, der sich mit Keyboards eine dezente Kommerzialität leistet.

(7,5 Punkte)