~ 2019 (Unbeaten Records) – Stil: Crossover/Hardcore ~
ALL OUT WAR. Seit mehr als 20 Jahren wütend wie ein sadistisches, wildes Biest. Kreuzung aus räudigem Straßenköter und hungrigem Wolf. ´Truth In The Age Of Lies´ (1997) ´For Those Who Were Crucified´ (1998) und ´Condemned To Suffer´ (2003) sind unbestreitbare Genre-Klassiker sowie Vorbild für die aktuelle Generation SLAYER-Worshipper um POWER TRIP.
Gab es auch Durststrecken und mittelmäßigere Veröffentlichungen wie ´Assassins In The House Of God´ (2007) – auf ´Crawl Among The Filth´ haben die NY-Legenden wieder richtig hingelangt. Sänger Mike Score – ein Old School-Metaller, der VENOM und KREATOR zum Frühstück und Abendbrot einnimmt, weil es mittags immer nur MERCYFUL FATE gibt – ist so wütend wie selten zuvor. Klingt unverbraucht, authentisch, vielleicht ein wenig mehr altersweise, sofern man die Lyrics richtig versteht.
Das Album-Highlight ´Drink The Plague´ zeigt geschmackvoll-exemplarisch das Crossover-Rezept von ALL OUT WAR: ein guter Kompromiss aus metallischem New York-Hardcore und Death Metal-Crunch. Die Single-Auskopplung ´Judas Always Crawls´ jagt dich gnadenlos mit SLAYER-eskem Thrash und endet mit einem Double-Bass-Inferno, das die Moshpits dieser Welt sicher bereichern wird.
Allerdings sind nicht alle Songs so glänzend. ´Contempt Be Thy Fate´ bremst den Fluss mit seiner eindimensionalen Riff-Collage. Hier zeigt sich unverblümt, wo die Grenzen dieses sich vorwiegend in den 1980ern bedienenden Genres liegen. ´Gehenna Lights Eternal´ und ´Suffocate And Subjugate´ reißen es dann aber wieder raus. Gelungenes Riff-Recycling, fette Grooves, mit Biss runtergezockt. Futter für Mosh-Fetischisten.
Wenn ihr mit den ersten drei Alben von ALL OUT WAR was anfangen könnt, greift auch hier zu: ´Crawl Among The Filth´ ist das, was Fans von ALL OUT WAR erwarten dürfen. Knackig produziert – ohne Schnickschnack.
(7,5 Punkte)
(VÖ: 26.07.2019)
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