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Filetstück des Tages

RIOT – Narita (1979)

1979 gab es nicht wirklich den „Heavy Metal“ wie er sich im ersten Drittel der Achtziger etablierte. 1979 lief das eher noch unter Hard Rock. RIOT waren 1979 mit ihrem zweiten Album `Narita` allerdings schon ihrer Zeit voraus. Was die Band um Gitarrist Mark Reale und Gesangsgott Guy Sperenza hier abgeliefert hatten, war zum damaligen Zeitpunkt mit nichts zu vergleichen. Messerscharfe Riffs, hohes Tempo und ein Gesang, der die Grundlage bzw. den Maßstab für die spätere US Metal-Szene bildete.

Schon mit dem Opener `Waiting For The Taking` stecken sie die Grenzen ab. Mit dem Titelsong selbst liefert man eines der perfektesten Instrumentalstücke, das bis heute Kultstatus besitzt und zugleich eines der ersten speedigen Heavy Metal-Stücke überhaupt war. `Here We Come Again` ist dann zweifelsohne die erste klassische, speedige US Metal-Hymne, die ebenfalls bis heute Bestand hat. Ebenso spektakulär für die damalige Zeit: `Road Racin`. Eine weitere Hymne, die zu den besten Songs in der RIOT-Diskografie zählt. Auch hier schon hörbar – Riffs und Spielweise, die sich erst ein paar Jahre später als metallische Standards im Songwriting vieler Bands manifestierten.

RIOT waren mit diesem Album definitiv dem damaligen musikalischen Zeitgeist weit voraus. Zwei Jahre später liefern die Jungs dann die Blaupause in Sachen US Metal in Form von `Fire Down Under`, eine der wohl wichtigsten US Metal-Scheiben in der Geschichte des Genres, und für viele das ultimative RIOT-Album. Ich persönlich ziehe dennoch `Narita` vor, das durch die Verbindung von Hard Rock und Heavy Metal einen größeren Reiz ausübt.

Sinnfrei ist allerdings der Albumtitel. Wieso benennt man sein Album nach dem Flughafen von Tokio? Weil es das damalige Management für angebracht hielt, einen Titel für ein Album zu wählen, mit dem man eher den japanischen Markt im Visier hat, wie Mark Reale in einem Interview zu dieser Platte erläutert.  Für mich ist `Narita` eines der zehn Alben für die Insel, noch vor `Fire Down Under`.